Geschichte

Die Motivation zur Gründung der Themengruppe lässt sich ganz einfach zusammenfassen: Zuvor gab es schlicht noch keine einschlägige Untergliederung in der DVPW und dieses Vakuum galt es zu füllen. In internationalen Fachvereinigungen der Politikwissenschaft sind derartige Gruppierungen dagegen üblich. So haben zum Beispiel die American Political Science Association, das European Consortium for Political Research, die International Studies Association oder die britische Political Studies Association eigene Sektionen oder Arbeitsgruppen für Teaching and Learning.

Dieser Mangel war auch deshalb so unverständlich, weil die Förderung der politikwissenschaftlichen Hochschullehre ein Satzungsziel der DVPW darstellt. Für diesen Zweck hatte die Vereinigung bisher nur den Arbeitsausschuss Studium und Lehre, der besonders in Fragen der curricularen Gestaltung bei der Einführung gestufter Studiengänge wichtige Impulse geliefert hat, aber als Organ von Vorstand und Beirat eher standardsetzende und organisationspolitische Funktionen ausfüllt.

Das heißt aber nicht, dass die Hochschullehre bisher kein Thema in den Untergliederungen der DVPW gewesen wäre. So hat sich die Sektion Politische Wissenschaft und Politische Bildung, unter deren Dach die Themengruppe aufgehängt ist, von Zeit zu Zeit auch mit hochschuldidaktischen Themen befasst. Bei den Veranstaltungen der Sektion Methoden der Politikwissenschaft war die Methodenlehre ein häufiger Diskussionsgegenstand. Und in der Sektion Internationale Beziehungen gab es bei der letzten Offenen Sektionstagung im September 2014 in Magdeburg eine prominente Diskussionsrunde über die Hochschullehre, an die sich der Workshop „IR meets Didactics“ im April 2015 in Tutzing anschloss.

Diese Initiativen demonstrierten deutlich das Interesse der politikwissenschaftlichen Community an einer Diskussion über Hochschullehre, ebenso wie verschiedene Artikel in der Zeitschrift für Politikwissenschaft (ZPol) und anderen Fachjournalen. Es fehlte jedoch an Möglichkeiten zu einer nachhaltigen Beschäftigung mit dem Thema, die auch über die Grenzen zwischen politikwissenschaftlichen Teilbereichen hinausgeht.

Vor diesem Hintergrund veröffentlichte Daniel Lambach Anfang 2015 einen Aufruf zur Gründung der Themengruppe. Aufgrund der sehr positiven Resonanz wurde ein Gründungstreffen bei der DVPW-Tagung in Duisburg im September 2015 organisiert, bei dem sich die Themengruppe konstituierte. Mischa Hansel, Julia Reuschenbach und Daniel Lambach wurden als erstes SprecherInnenteam gewählt.

Nach zweieinhalb Jahren erfolgreicher Arbeit und mehreren Veranstaltungen wurde die Themengruppe 2018 zu einem Arbeitskreis umgewandelt und ist seitdem dauerhafter Bestandteil der DVPW-Strukturen.