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Call for Contributions: 10 Jahre AK Hochschullehre – Jahrestagung am 17./18.2.2025 in Passau

Im Jahr 2025 feiern wir „10 Jahre Arbeitskreis Hochschullehre“ und freuen uns daher ganz besonders auf unsere nächste Jahrestagung. Zum ersten Mal wird der AK dazu an der Universität Passau zu Gast sein.

Wir tagen am Montag, 17. und Dienstag, 18. Februar 2025.

Der Call for Contributions läuft noch bis 22. November 2024 und steht hier zum Download: Call for Contributions_JT2025.

Das Programm wird voraussichtlich Mitte Dezember 2024 hier veröffentlicht – im Anschluss sind Anmeldungen möglich.

Und wer lieber gleich hier reinlesen möchte:

Call for Contributions

Wenn Polykrisen und Herausforderungen die Politik dominieren, so sollen Zuversicht und Lösungsansätze die politikwissenschaftliche Hochschullehre prägen. Ein Rückblick auf zehn Jahre AK Hochschullehre bietet die Grundlage für unsere Jahrestagung, die wir in fünf Themenblöcke einteilen möchten. Ob Roundtable, Panel oder neues Format, wir freuen uns über Ihre einfallsreichen Beitragsvorschläge in Form eines Abstracts von ca. 250 Wörtern zu einem der folgenden Themen:

  • Aktualität oder „real world problems“ in der Lehre

Krisen, Kriege, Konflikte… Wahlen, Protestaktionen, TV-Duelle – uns interessiert, wie Sie Tagespolitik in die Lehre einbringen, ob in der Seminarkonzeption, in der Diskussion im laufenden Semester, oder außerhalb des Hörsaals. Wie passen Theorien und Methoden und die Erfordernisse des Curriculums mit der Tagesaktualität unseres Faches zusammen? Welche Herausforderungen und Chancen ergeben sich? Wie viel Aktualität muss sein? Darf sein? Und welchen Bedarf gibt es seitens der Studierenden?

  • Postkolonial, postfeministisch, postmodern

Wo hören Theorien auf und wo fängt Aktivismus an? Wie sieht die Reflexion dazu in der Lehre aus? Welche Grundlagen müssen geschaffen werden, um kritische Ansätze weiterzudenken? Welche neuen Lehrkonzepte haben Sie zu diesen Themen erprobt?

  • FH oder Uni? FH und Uni? Für einen aktiveren Ideenaustausch

Ähnliche Berufsziele, aber andere Lehrformate? Fachbereich, aber kein Studiengang? 24 SWS aber trotzdem motiviert? Praxisnah versus theorieversessen? Wir räumen auf mit Klischees zwischen FHs und Unis und fragen: Was können wir in der Lehre voneinander lernen? Welche Synergien können wir nutzen? Welche Lehrkooperationen gibt es schon und wie erfolgreich sind sie?

  • 10 Jahre AK Hochschullehre – was war, was kommt?

Das vergangene Jahrzehnt hat fundamentale Neuerungen in der Hochschullehre mit sich gebracht. Mehr Heterogenität, Digitalisierung, Mobilität, Kreativität und weniger Aufmerksamkeit, Vertrauen in Wissenschaft, zu wenig Zeit?! Wir wollen „best practices“ sammeln – zu allen Aspekten der politikwissenschaftlichen Hochschullehre. Welche Projekte aus den Jahrestagungen seit 2015 wurden umgesetzt? Was läuft (immer) noch und wie gut? Welche Konzepte haben Schule gemacht, welche wurden modifiziert?

  • Open Panel

Die Jahrestagung soll wie schon in den letzten neun Jahren eine Gelegenheit sein, sich über Dauerthemen sowie über neue Ideen auszutauschen. Wir freuen uns über Beiträge, die uns miteinander ins Gespräch kommen lassen und die gerne auch über den deutschsprachigen Raum hinaus relevant sind.

Lassen Sie sich von den Themen inspirieren, denken Sie gerne „outside the box“ und senden Sie uns Ihre Beitragsvorschläge bis 22. November 2024 an: info@hochschullehre-politik.de. Die Auswahl und das Tagungsprogramm werden Mitte Dezember 2024 bekanntgegeben.

Und natürlich wollen wir schon jetzt verraten, dass wir im Rahmen der Tagung auch die Gelegenheit nutzen wollen, um unser 10-jähriges Bestehen gebührend zu feiern.

Das Sprecher*innen-Team

Carola Klöck, Katharina McLarren, Julia Reuschenbach, Volker Best und Raphael Oidtmann

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Python in der sozialwissenschaftlichen Methodenlehre: Motivation und Erfahrungsbericht eines Lehrprojekts von Jonas Elis, Jakob Kemper, Johanna Plenter und Paul Vierus

“SPSS, STATA, R und jetzt auch noch Python?” – dieser oder zumindest ein ähnlicher Gedanke mag vielen Leser*innen beim Anblick des Titels dieses Blogposts womöglich durch den Kopf gegangen sein. In diesem Beitrag möchten wir darlegen, warum wir Python für eine sinnvolle Ergänzung der politikwissenschaftlichen Methodenlehre halten und gleichzeitig von unseren Erfahrungen in der Durchführung berichten.

Anfang 2023 entschieden wir, ein Team von vier wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen der Universität Duisburg-Essen und der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, das Lehrangebot um einen politikwissenschaftlichen Kurs zur Einführung in die Programmiersprache Python zu erweitern. Einen solchen Kurs konzipierten und lehrten wir als Dozierendenteam im Sommersemester 2023 an der Universität Duisburg-Essen. Das Lehrangebot richtete sich an Studierende, die bereits eine Methodenausbildung im Rahmen von mindestens 8 ECTS-Punkten absolviert hatten, war ansonsten aber für Bachelor- und Masterstudierende aller Sozial- und Gesellschaftswissenschaften geöffnet. Die Einschränkung sollte sicherstellen, dass alle Teilnehmenden bereits Vorwissen über sozialwissenschaftliche Methodik und Statistik sowie Erfahrung im Umgang mit syntaxbasierter Statistiksoftware besitzen. Der Kurs bestand aus acht jeweils dreistündigen Präsenzsitzungen, vier zu absolvierenden Übungsblättern und schließlich einem Abschlussprojekt zu einem selbst gewählten Thema, mit dem die erlernten Fähigkeiten nachgewiesen werden sollten.

Unsere Motivation, Python zu lehren
Wir sind der Überzeugung, dass die Vermittlung von Python-Programmierkenntnissen an Studierende der Sozialwissenschaften vor allem aus drei Gründen sinnvoll ist: Erstens bietet Python die Möglichkeit, neue Datenquellen verschiedener Arten zu erschließen. Diese reichen beispielsweise vom Webscraping, bei dem die Daten auf im Internet verfügbaren Websites in ein mit beliebiger Software (SPSS, STATA, R, Python) analysierbares Datenformat überführt werden, über die Nutzung von APIs (Application Programming Interfaces) zum Abruf von Daten etwa der statistischen Ämter oder sozialer Medien bis hin zur Programmierung von Fragebögen in auf Python basierenden Frameworks wie oTree[1]. Zweitens ermöglicht Python, sozialwissenschaftliche Daten mit Methoden zu analysieren, die in anderer Software nicht oder nur schwierig umsetzbar sind. So ist etwa die Analyse von Textdaten in verbreiteter Statistik-Software wie SPSS, SAS oder STATA nicht möglich, sondern nur in R oder Python. Mit Libraries wie gensim, NLTK oder SpaCy können Methoden der Computerlinguistik genutzt werden, um offene Antwortfelder in Befragungen auszuwerten, oder Tweets sowohl bezüglich ihres Inhalts als auch ihrer Emotionen analysiert werden. Drittens werden den Studierenden Fähigkeiten vermittelt, die derzeit sowohl in der Forschung als auch in Unternehmen stark nachgefragt sind. In der Forschung werden Methoden der Computational Social Science z.B. zur Analyse großer Textmengen oder zur Simulation menschlichen Verhaltens eingesetzt. Unternehmen suchen intensiv nach Personal, das neben Programmierkenntnissen auch sozialwissenschaftliche Expertise mitbringen, was Studierenden neue berufliche Wege eröffnet.

Konzeption unseres Lehrplans
In der Konzeption des Seminars waren für uns zwei Aspekte handlungsleitend. Zum einen war es unser Ziel, den Studierenden statt eines tiefen Einblicks in einen kleinen Teilbereich von Python, einen möglichst breiten Überblick über die Einsatzmöglichkeiten zu geben und damit die Grundlage dafür zu schaffen, die eigenständige Einarbeitung in weitere spezifische Fähigkeiten zu ermöglichen. Zum anderen war uns die Einbettung des Seminars in einen politikwissenschaftlichen Rahmen wichtig.
Um diese Ziele zu erreichen, wurden z.B. darauf hingewiesen, dass die Verwendung von bereits veröffentlichten Skripten unter Beachtung von Regeln guter wissenschaftlicher Praxis ein gängiges Vorgehen ist. Den Studierenden wurde außerdem parallel zur Lehre von Grundlagen beigebracht, Code zu kopieren, hinreichend zu kommentieren, zu verstehen und zur Lösung der eigenen Problemstellung anzupassen. Nach unserer Erfahrung konfrontiert diese Arbeitsweise die Studierenden schnell mit komplexeren Skripten, zeigt Möglichkeiten auf und ist bei der Problemlösung effizient. Um den Studierenden die politikwissenschaftliche Dimension von Pythonprogrammierung zu vermitteln, sind wir insbesondere darauf eingegangen, dass Python einen Zugang zu bislang nur schwer erreichbaren Datenquellen und Analysetechniken ermöglicht. Als Anschauungs- und Analyseobjekt dienten uns Tweets von Kandidat*innen zur Wahl des Berliner Abgeordnetenhaus im Februar 2023. Aus den Theorien der Wahlforschung wurden Hypothesen abgeleitet, die dann empirisch anhand der Tweets überprüft wurden. So konnten wir die technischen Möglichkeiten von Python vermitteln und politikwissenschaftliche Theorie und Empirie verbinden.

Erfahrungen des ersten Durchlaufs
Im Folgenden möchten wir im Sinne eines praxisorientierten Erfahrungsaustausches aufzeigen, welche Aspekte des Kurses gut funktionierten und anschließend die Punkte auflisten, die wir bei der geplanten Wiederholung des Kurses ändern möchten.
Zunächst zu den positiven Erfahrungen: Mit rund 30 Anmeldungen stieß der Kurs auf großes Interesse bei Studierenden aller sozialwissenschaftlichen Studiengänge sowohl im Bachelor als auch Master. Da empirische, statistik- bzw. methodenlastige Seminare leider häufig mit einer ungleichen Geschlechterverteilung aufwarten, hat es uns besonders gefreut, dass ungefähr die Hälfte der Teilnehmenden weibliche Studierende waren. Auch wenn der fachliche Hintergrund der Studierenden sehr heterogen war, war ihr Interesse und der Kenntnisstand in der Gruppe eher homogen, da niemand viel Vorerfahrung mit Python hatte. Positiv bilanzieren können wir außerdem das „Bring-your-own-device“-Setup, das sicherstellte, dass Python (in Form von Anaconda und Spyder) auf den privaten PCs und Tablets lief und somit auch zu Hause genutzt werden konnte. Auch die Darstellung des gesamten Forschungsprozesses ließ sich gewinnbringend einbauen. So konnten wir eine ausgewogene Mischung aus theoretischem Hintergrundwissen, expliziter Erklärungen von Python-Code und praktischen Übungen unterschiedlichen Schwierigkeitsgrades mit anschließenden Hausaufgaben vermitteln.
Dennoch sehen wir einige Verbesserungspotentiale: Der erste Punkt betrifft die inhaltliche Dimension des Kurses mit der Einbettung in die Wahlforschung. Insgesamt konnten wir – auch aufgrund der fachlichen Heterogenität der Studierenden – dem Umfang nicht gerecht werden, weshalb wir bei einer Wiederholung die wertvolle Kurszeit anderen (python-bezogenen) Themen widmen würden. Dies sind zum einen die grundlegende Grammatik der Python-Befehle und zum anderen die Schritte des Webscrapings verschiedener Inhalte – Themen, die aufgrund ihrer Komplexität viel Vermittlungszeit benötigen. Darüber hinaus halten wir es für sinnvoll, noch mehr auf die Stärken und Alleinstellungsmerkmale von Python einzugehen und dafür einfache deskriptive oder statistische Analysen, die auch in anderen Statistikprogrammen möglich sind, ausklammern. Der zweite Punkt betrifft Inhalte, die wir bei einer Wiederholung zusätzlich vermitteln würden. Dies betrifft vor allem das Thema wissenschaftliches Arbeiten mit Programmcode aus dem Internet und KI-Tools wie ChatGPT oder Github Copilot. Der dritte und letzte Punkt betrifft schließlich die Terminierung der einzelnen Sitzungen des Kurses. Durch Konferenzreisen wurde der Lehrplan teilweise für drei Wochen unterbrochen. Auch wenn wir versucht haben, diese Unterbrechungen durch umfangreiche Hausaufgaben sinnvoll zu nutzen, hatten wir den Eindruck, dass eine engere Terminierung z.B. in Blöcken zielführend gewesen wäre.

Fazit
Wir sind überzeugt, dass Python eine sinnvolle Ergänzung der politikwissenschaftlichen Methodenlehre darstellt, da es die Fähigkeiten von Studierenden erweitert, indem es ihnen ein kostenfreies, leistungsstarkes und vielseitiges Tool für die Datenerhebung, -manipulation, -analyse und -visualisierung bereitstellt. Da Python insbesondere auch im außeruniversitären Bereich genutzt wird, vermitteln wir somit nicht nur Forschungskompetenzen, sondern einen arbeitsmarktrelevanten Skill. Es ist daher unser erklärtes Ziel, den Pythonkurs als zusätzliches Lehrangebot an der Universität Duisburg-Essen zu verstetigen.

[1] Für weitere Informationen: https://www.otree.org/

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CfP Posterwalk „Concepts and Coffee“ Jahrestagung 26./27.9.2023

Call for Posters 

Jahrestagung des AK Hochschullehre in der DVPW 

26./27. September 2023, Schader-Stiftung, Darmstadt 

„Teaching for Future – Politikwissenschaftliche Hochschullehre am Puls der Zeit“ 

In diesem Jahr widmet sich die Jahrestagung des AK Hochschullehre in der DVPW gleich zwei wichtigen Themen: Am ersten Tag der Tagung stehen ein Austausch über aktuelle Lehrkonzepte und -projekte und eine Podiumsdiskussion zur Frage „Wie viel Politik und Politisierung verträgt die Lehre?“ auf dem Programm, bevor – wie schon 2022 – der Lehrpreis der DVPW und der Schader-Stiftung im Rahmen der Tagung verliehen wird. Am zweiten Tag sind wir „hands on“. In ausgewählten Workshops wollen wir neue und anschwellende Herausforderungen politikwissenschaftlicher Hochschullehre diskutieren und gemeinsam Strategien, Konzepte und Methoden erproben. Wie können wir forschendes Lernen in der Lehre umsetzen? Wie gelingen Strategien der Binnendifferenzierung mit Studierenden und wie umgehen mit KI und ChatGPT? 

Für unseren Posterwalk „Concepts & Coffee“ suchen wir daher auf diesem Weg nach spannenden Lehrprojekten und -konzepten. Welches Format, welche Methode, welche Seminarkonzeption wollten Sie schon immer einmal mit Kolleg*innen in entspannter und produktiver Atmosphäre diskutieren? Wir freuen uns über Ihre Poster, die wir am Dienstag, 26. September 2023 von 14.00 – 15.30 Uhr gemeinsam diskutieren wollen. Die Druckkosten werden dankenswerterweise von der Schader-Stiftung übernommen. 

Wir bitte um kurze Abstracts (max. 250 Wörter) mit Erläuterungen zum Projekt / Konzept, welches Ihr im Posterwalk vorstellen möchtet. 

Einreichungen sind bis zum 8. Juli 2023 an info@hochschullehre-politik.de möglich und thematisch komplett offen für alle Konzepte / Projekte aus der politikwissenschaftlichen Hochschullehre. 

Die Auswahlentscheidungen werden bis spätestens 15. Juli 2023 bekanntgegeben. 

Die gestalteten Poster (DIN A1, pdf-Format) müssen spätestens am 10. September 2023 in druckfertiger Version vorliegen. 

Für alle Fragen stehen wir Ihnen unter der Mailadresse info@hochschullehre-politik.de sehr gerne zur Verfügung. 

Wir freuen uns auf Ihre Einreichungen! 

Das Sprecher*innen-Team des AK Hochschullehre 

Volker Best, Dannica Fleuß, Matthias Freise, Raphael Oidtmann & Julia Reuschenbach 

*** Hier gibt es den CfP zum Download: Call for Posters_ Concepts & Coffee

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Seminare in der politikwissenschaftlichen Lehre gestalten – Ein Interview mit Carola Klöck

Der neueste Band unserer Kleinen Reihe Hochschuldidaktik Politik befasst sich mit einer absoluten Grundfeste der politikwissenschaftlichen Lehre – dem Seminar. Jede und jeder hat es dutzendfach im Studium besucht und die ersten eigenen Lehrerfahrungen macht man meistens auch mit diesem Format. Oft entwickelt man dabei eine gewisse Vorgehensweise, die auf eigenen Erfahrungen und gesundem Menschenverstand beruht, bekommt aber nur selten vermittelt, wie man strukturiert an die Planung eines Seminars herangehen kann. Dabei soll dieses Buch helfen. Carola Klöck (Sciences Po) hat es geschrieben und wir haben ihr drei Fragen gestellt.

 

1) Worum geht es in diesem Buch?

Das Buch versteht Seminare in der politikwissenschaftlichen Lehre als interaktive Lehrräume. Studierende sollen sich ein Themengebiet selbst erarbeiten. Entsprechend ist die Aufgabe der Lehrenden in erster Linie, ihre Studierenden zum aktiven Lernen zu bringen, und das heißt: Die Studierenden müssen vorbereitet kommen und die ausgewählten Texte gelesen haben. In der Sitzung müssen sie vielleicht etwas präsentieren, sich an Diskussionen beteiligen oder sich bei Gruppenarbeiten einbringen. Das Buch diskutiert die Herausforderung an solche interaktiven Seminare, und stellt konkrete Beispiele vor, mit denen es hoffentlich leichter fällt, Studierenden zu aktivieren und zur Mitarbeit zu motivieren.

Ganz konkret gehe ich auf die Vorbereitung und Planung von Seminaren als auch deren Umsetzung ein, und das sowohl auf Dozierenden- wie auf Studierendenseite. Mit anderen Worten: ich beschäftige mich mit der Themen- und Lektüreauswahl, dem Format (Kleingruppen, Plenardiskussionen, Präsentationen etc.) und der Bewertung, sowie mit Fragen wie beispielsweise der Lese-Compliance. Und da das Seminarformat sehr flexibel ist, bespreche ich noch einige gängige Seminarformen, vom klassischen Referate-Seminar bis hin zum Online-Seminar.

2) Warum ist das Thema für die politikwissenschaftliche Hochschullehre wichtig?

Politikwissenschaftliche Hochschullehre besteht vor allem aus Seminaren! Somit haben Seminare auch eine herausragende Stellung in unserer Lehrtätigkeit; wahrscheinlich unterrichtet jede.r Politikwissenschaftler.in mindestens ein Seminar. Zudem beginnen die meisten von uns ihre Lehre mit dem Unterrichten von Seminaren – und am Anfang seiner Lehrkarriere hat man ja die meisten Fragen und Zweifel. Außerdem kennt sicher jede.r die Situation: keiner hat den Text gelesen, es kommt keine richtige Diskussion auf, am Ende gerät das Seminar immer mehr zum Monolog des Lehrenden. Aber die Politikwissenschaft lernt man nun mal am besten über das Tun: Seminare dienen vor allem dazu, das Werkzeug der Politikwissenschaften zu vermitteln, also Lesen, Denken, Präsentieren, Schreiben wie ein.e Politikwissenschaftler.in. Und dazu muss man eben selbst lesen, denken, präsentieren und schreiben, und nicht nur zuhören. Das ist der wesentliche Ausgangspunkt des Buches, der sich im Übrigen auch auf die pädagogische Fachliteratur stützt. Und Studien zeigen immer wieder die Vorzüge aktiven Lernens.

 

3) Wer sollte dieses Buch lesen?

Jede und jeder, die oder der Politikwissenschaft lehrt! Das Buch richtet sich zwar primär an Lehranfänger.innen, aber auch Kolleg.innen, die schon jahrelang Seminare unterrichten, finden hoffentlich den einen oder anderen Denkanstoß oder Idee für die eigene Lehre. Als ich für das Buch recherchiert habe und mich mit der entsprechenden hochschulpädagogischen Literatur beschäftigt habe, hat das auch meine eigene Lehre inspiriert. Zum Beispiel gebe ich mittlerweile keine Pflichtlektüre vor, sondern stelle eine Liste von 3-5 Texten pro Woche bereit. Die Studierenden dürfen dann frei wählen, welchen dieser Texte sie lesen. Der Austausch und Vergleich der verschiedenen Artikel dient dann schon als Basis für eine erste Diskussion in Kleingruppen.

 

Das Buch ist erhältlich über https://www.wochenschau-verlag.de/Seminare-in-der-politikwissenschaftlichen-Lehre-gestalten/41568 und bei allen Buchhandlungen.

 

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Das Flipped Classroom Arbeitsbuch

Ich schreibe auf dieser Plattform schon seit fast einem Jahrzehnt über die Meriten des Flipped (oder Inverted) Classrooms. Ich setze das Konzept in meiner eigenen Lehre ein, schreibe Artikel darüber und gebe hochschuldidaktische Workshops, um andere Lehrende in der Methode zu schulen.

Um den Workshop-Teilnehmer:innen zu helfen, ihren Unterricht umzustellen, habe ich ein Flipped Classroom Workbook zusammengestellt, das sie durch den Prozess führt. Ich stelle es unter einer Creative Commons NC-BY-SA 4.0-Lizenz zur Verfügung, damit es für nicht-kommerzielle Zwecke und mit der richtigen Namensnennung weitergegeben werden kann. Das einzige, worum ich bitte, ist Feedback! Dies ist noch ein sehr schneller erster Entwurf und ich möchte ihn irgendwann überarbeiten. Wenn ihr es also benutzt, wenn ihr irgendwelche Gedanken, Ideen oder Vorschläge habt, schickt mir eine E-Mail an kontakt (at) daniel-lambach (dot) de. Danke – und weitersagen!

Flipped Classroom Workbook V1 (pdf)

Flipped Classroom Workbook V1 (docx)

[Edit: Nach toller Resonanz und einigen guten Vorschlägen habe ich sogleich V2 erstellt. Habt ihr noch mehr Ideen zur Verbesserung?]

Flipped Classroom Workbook V2 (pdf)

Flipped Classroom Workbook V2 (docx)

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AK-Newsletter 1/2023 – jetzt online!

Da die Mailingliste des AK Hochschullehre leider derzeit durch den Cyberangriff auf die Universität Duisburg-Essen nicht genutzt werden kann, gibt es unseren ersten Newsletter in 2023 auf diesem Weg.

Ein gutes und Lehr-reiches Jahr 2023 wünscht das Sprecher:innen-Team:
Volker Best, Dannica Fleuß, Matthias Freise, Raphael Oidtmann & Julia Reuschenbach

++Neues Sprecher*innen-Team++
Einigen wird es direkt aufgefallen sein: Es gibt Neuerungen im Team der Sprecher:innen. Auf der Mitgliederversammlung im Rahmen der Jahrestagung in Darmstadt (Bericht zum Rest der Tagung weiter unten) wurde das Sprecher:innen-Team teilweise neu gewählt und dabei auf die Zahl fünf erweitert. Lasse Cronqvist hat sich nicht erneut zur Wahl gestellt. Matthias Freise hat sich ein letztes Mal zur Kandidatur bereit erklärt, möchte aber nur für ein weiteres Jahr amtieren (nützliche Info für Ihre/eure weitere Karriereplanung). Neu mit dabei im Sprecher:innen-Team sind Dannica Fleuß und Raphael Oidtmann. Noch mit letztjähriger Legitimation ausgestattet sind auch Volker Best und Julia Reuschenbach weiter mit von der Partie. Mehr über die Sprecher:innen gibt es hier zu lesen:
https://www.hochschullehre-politik.de/ueber-uns/sprecherinnen/

++Save the Date & Call for Papers: Workshop 2023++
Wir gehen erstmals seit Corona wieder mit einem Workshop an den Start! Merkt euch also bitte schon mal den 23. / 24. März und das schöne Münster vor! Dann geht es unter dem Titel „Mehr als weiß, westlich, männlich!“ um politikwissenschaftliche Hochschullehre vor dem Hintergrund dekolonialer, feministischer, intersektionaler Perspektiven. Den Call finden Sie/ihr hier. Um den Workshop passend zum Thema möglichst inklusiv zu gestalten, heißen wir auch englischsprachige Beiträge herzlich willkommen, lancieren den Call auch international und haben ein hybrides Format geplant. Wir fordern aber auch ausdrücklich weiße, westliche und gerne auch alte Männer zur Einreichung von (gerne auch deutschsprachigen) Beitragsvorschlägen auf! 😉

++AK bei DVPW-Tagung „Politik und Profession“ vertreten++
Hinweisen möchten wir auch auf die DVPW-Tagung „Politik und Profession“ am 21./22. Februar in Berlin. Hier geht’s zu Programm und Anmeldung, die noch bis zum 5. Februar 2023 möglich ist: https://www.dvpw.de/dvpw2023
Mit dabei ist auch ein vom Arbeitskreis mitgestaltetes Panel zur Digitalisierung in Forschung und Lehre: https://www.dvpw.de/dvpw2023/diskussionsrunde-c1
Zudem diskutiert Dr. Julia Reuschenbach im Panel A1 zum Thema Wissenschaftskommunikation.

++Antrag bei Stiftung Innovation in der Hochschullehre ++
Auch ansonsten war der neue Sprecher:innenkreis alles andere als untätig und hat einen Antrag bei der Stiftung „Innovation in der Hochschullehre“ eingereicht. Ca. Ende Januar sollten wir erfahren, ob unser Projekt „#powilehre next level – verstärken, vernetzen, vertiefen“ den Zuschlag bekommt, das drei Projektlinien umfasst: erstens die Professionalisierung und Skalierung der bereits bestehenden Angebote durch hauptamtliches Personal und Reisekostenübernahme für Q-Wissenschaftler:innen, zweitens den Aufbau eines Open-Access Peer-Reviewed Journals zur politikwissenschaftlichen Lehre und drittens die partizipative Entwicklung einer politikwissenschaftlichen Open-Access-Planspielbox. Im Erfolgsfall liefe das Projekt ab April über drei Jahre und würfe neben dem beantragten hauptamtlichen Personal nicht nur weiterhin genug Arbeit für die Sprecher:innen ab, sondern würde auch das Zutun vieler von Ihnen/euch erfordern. Wer kann, halte sich bis Ende Januar also einmal die Jahre 2023 bis 2025 frei. 😉 Daumen-Drücken bis dahin hilft vielleicht auch noch!

++Ausschreibungen der Stiftung Innovation in der Hochschullehre++
À propos Stiftung „Innovation in der Hochschullehre“, in deren neuestem Newsletter wird auf einige vielleicht für den einen oder die andere interessante Ausschreibungen und Calls verwiesen:

Den Newsletter kann man übrigens hier abonnieren: https://stiftung-hochschullehre.de/newsletter/

++ Kleine Reihe Hochschuldidaktik Politik++
In der Pipeline / Planung sind derzeit Bände zu den Themen:

  • „Seminargestaltung“ (i. E., siehe auch Tagungsbericht Darmstadt)
  • „Normativität“ (bestenfalls in Druck Frühsommer 2023)
  • „Vorlesungen“ (bestenfalls in Druck Frühsommer 2023)
  • „Digitalkompetenz“ (bestenfalls in Druck Frühsommer 2023)
  • „R lehren“ (Zeitplan noch offen)
  • „Binnendifferenzierung“ (in Konzeption, ggf. Herbst 2023)

Informationen zu den bereits in der Reihe erschienenen Bänden finden sich hier:
https://www.hochschullehre-politik.de/buchreihe/
Der Kreis der Herausgeber:innen der im Wochenschau-Verlag erscheinenden Kleinen Reihe, der sich mittlerweile zusammensetzt aus Volker Best, Matthias Freise, Daniel Lambach und Julia Reuschenbach, möchte die Buchreihe kontinuierlich erweitern. Mitte/Ende Januar soll hierzu ein Treffen mit dem Verlag stattfinden. Wenn Sie/ihr Ideen für Bände haben oder gar selbst einen Band (ca. 100.000 Zeichen) zur kleinen Reihe Hochschuldidaktik Politik beisteuern möchten, setzen Sie sich gerne mit uns in Verbindung – idealiter bis Mitte Januar.

++Ausschreibung für den DVPW-Lehrpreis++
Gerade erst verliehen (siehe nachfolgender Bericht zur Tagung in Darmstadt) und schon wieder neu ausgeschrieben: Der DVPW-Lehrpreis geht in die dritte Runde. Die Bewerbungsfrist läuft zwar noch bis 15. April 2023, so dass ihr diese Info von uns wohl noch das eine oder andere Mal wiedervorgelegt bekommt (steter Tropfen / Stein), aber die Ausschreibung ist schon da, insofern schon mal der Link:
https://www.dvpw.de/informationen/infos/details/news/lehrpreis-politikwissenschaft-2023

++Rückblick auf die Tagung in Darmstadt++
Die Jahrestagung in Darmstadt war gut besucht, auch wenn einige kurzfristige, zum Teil Corona-Quarantäne-bedingte Ausfälle, auch auf Seite der Vortragenden, zu verschmerzen waren. Die Kooperation mit der Schader-Stiftung hat insgesamt gut funktioniert und war auch kulinarisch fruchtbar. Für die Verleihung des DVPW-Lehrpreises (den die Schader-Stiftung ja sponsert) bieten die Räumlichkeiten der Schader-Stiftung einen würdigen Rahmen, so dass dies (auch von Seiten der Stiftung) ein gutes zukünftiges Tagungsmodell darstellt (in Jahren, in denen kein DVPW-Kongress stattfindet).
Den Lehrpreis 2022 erhielten Julia Schwanholz und Ray Hebestreit für ihr Lehrprojekt „Smart Cities in Theorie, Empirie und Praxis“, das sie im Wintersemester 2021/22 an der Uni Duisburg-Essen in Kooperation mit der Stadt Wesel durchgeführt haben. Näheres zu dem Projekt findet sich auf der Seite der DVPW: https://www.dvpw.de/informationen/infos/details/news/julia-schwanholz-und-ray-hebestreit-erhalten-den-lehrpreis-politikwissenschaft-2022
Im engeren Sinne bildeten den Rahmen für die Preisverleihung eine Podiumsdiskussion und ein Roundtable (die dank des technischen Equipments und Personalressourcen der Schader-Stiftung auch digital verfolgt werden konnten) vorneweg sowie ein Ausklang im Haus Schader. Die Podiumsdiskussion stand im Zeichen des Themas Employability und wurde von Julia Reuschenbach moderiert. Unter dem Titel „Wozu Politikwissenschaft studieren?“ diskutierten Franziska Brandmann (Universität Oxford & Vorsitzende der JuLis), Sandra Busch-Janser (Leitung Politische Kommunikation und Adenauer-Campus der KAS), Christof Ehrhart (Leitung Kommunikation und Regierungsbeziehungen, Robert Bosch GmbH), Andreas Eimer (Leitung Career Service der Uni Münster) und Thorsten Faas (FU Berlin & DVPW-Vorstandsmitglied). Die Stärken von Politikwissenschaftler:innen wurden von den Diskutant:innen u. a. im breiten Analyserahmen, dem Charakter der Orientierungswissenschaft, dem Zusammentragen von Wissen aus verschiedenen Feldern, der Komplexitätsreduktion, der Problemlösung und der Sozialisation in Akzeptanz. Statt Effizienzsystemen verortet. Herr Ehrhart wies darauf hin, dass die DAX-CEOs nicht in erster Linie Wirtschafts-, sondern Naturwissenschaftler:innen seien., das Kompetenzprofil alleine also ohnehin nicht ausreichend sei und es darauf ankomme, Schnittstellen in den Arbeitsmarkt zu finden. Inwiefern das Informieren über Stärken und Ausrichtung der jeweiligen Standorte sowie die damit einhergehende Employability eher eine Bringschuld der Unis oder eine Holschuld der Studierenden sei, wurde unterschiedlich gesehen. Herr Eimer stellte die oft erhobene Forderung nach einem stärkeren Praxisbezug infrage, da die Unis hierdurch Haltung stärkten (Denken in Problemlösungsschemen), die sie im Kern ihre
Studienangebots (Wissen selbst erzeugen und Probleme selbst lösen) nicht einlösen. Unis gäben oft Beispiele zukünftiger Tätigkeiten, die jeweils hoch voraussetzungsreich seien, und wunderten sich dann über entsprechende Erwartungen der Studierenden. Die Befürchtung vor Prekarität sei angesichts der niedrigen Arbeitslosigkeit unter Akademiker:innen eher die Angst vor dem Schritt in die Realität; es gelte daher insbesondere, die Selbstwirksamkeit der Studierenden zu stärken. Frau Brandmann wies darauf hin, dass die Qualität der Lehre hier einen riesigen Unterschied mache und die Lehrenden auch genug Zeit hierfür bekommen müssten. Im „War for Talents“ sah sie eine Flexibilisierung auch auf Seite der Arbeitgeber:innen nötig, die stärker auf Assessment Center setzen und weniger aufgrund des Studiengangs aussieben sollten. Frau Busch-Janser zufolge haben sich auch die Bezahlungsunterschiede
etwa im Unterschied zu Betriebswirt:innen im Laufe der letzten Jahre merklich eingeebnet. Nach Ansicht von Herrn Faas müsse die Beratung zwischen BA und MA differenziert erfolgen, da es im BA um die Beherrschung eines grundlegenden Skillsets, im MA aber schon um eine gewisse Spezialisierung gehe. Allerdings machen in Deutschland 70 bis 80 Prozent der Studierenden den MA, was als verpasste Chance der deutschen Unis gesehen werden kann, wie in Großbritannien den BA zum Regelabschluss zu machen und den MA jenen vorzubehalten, die eine wissenschaftliche Laufbahn einschlagen.
Der Roundtable wurde von Claudia Ritzi (Universität Trier & DVPW-Vorstandsmitglied) moderiert und widmete sich dem Thema „Welche Ressourcen benötigt gute Lehre?“, wozu Katharina Borowski (Masterstudentin Uni Bielefeld), Susanne Ebert (Leitung der Schmidt-Stiftung), Bijan Kaffenberger (Mitglied des Hessischen Landtags) und Heribert Warzecha (Vizepräsident der TU Darmstadt) diskutierten. Als Kennzeichen besonders guter Lehre wurde von Frau Borowski die praktische Anwendung (z. B. Pegida-Beforschung an der TU Dresden genannt, von Frau Ebert der gelungene Austausch untereinander; Herr Warzecha betonte die Bedeutung von Persönlichkeiten und Zeit (und Geld). Herr Kaffenberger monierte in diesem Zusammenhang die klare Ausrichtung der Anreizstrukturen Richtung Publikationen. Herr Warzecha stellte die Nichtquantifizierbarkeit der Lehre als Malus heraus. Frau Borowski erklärte, wie wichtig eigeninitiative Rückmeldungen der Lehrenden zu Seminararbeiten seien. Alle waren sich einig, dass während der Pandemie seitens der Lehrenden viel engagiert aus dem Boden gestampft worden sei, aber auch vieles, etwa die Interaktion sowie die Anschlusskommunikation unter den Studierenden, auf der Strecke geblieben sei und Lehrende vielfach den Eindruck hatten, den Studierenden in dieser Situation nicht gerecht zu werden bzw. nicht gerecht werden zu können. Als Problem der Lehre wurde auch der hohe Anteil an Lehrenden, die keine Dauerstellen haben, benannt. Aus Sicht von Frau Ebert wirkt sich die Unsicherheit über den Karrierefortgang unmittelbar auf die Lehre aus. Herr Warzecha nahm dazu die Position ein, Unis seien Durchlauferhitzer und eine massenweise Entfristung würde den Betrieb auf Jahre lähmen. Nach Herrn Kaffenbergers Einschätzung aus der Politik zufolge ist mit einer höheren Grundfinanzierung der Unis, so wünschenswert sie wäre, angesichts der mannigfachen anderen Herausforderungen auf absehbare Zeit nicht zu rechnen. Er kritisierte aber die Praxis von FfbA-Stellen mit bis zu 24 SWS Lehrverpflichtung, die einer Beerdigung der eigenen akademischen Laufbahn bedeuteten. Frau Borowski berichtete, aus studentischer Perspektive werde die Uni nicht als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen, die Situation bezüglich Finanzierung / Forschungsmitteln sei frustrierend. Auch Herr Warzecha konzedierte einen Rückgang des Interesses an einer wissenschaftlichen Karriere infolge der damit einhergehenden Unsicherheit. Hilfreich und kostensparend wäre aus seiner Sicht weniger Bürokratie. Herr Kaffenberger drang ebenfalls darauf, dass neue Stellen den Studierenden und nicht der Verwaltung zugutekommen müssten. Befragt, was sich im Laufe der nächsten fünf Jahre ändern solle, nannte Frau Ebert eine Auflösung der Konkurrenz zwischen Forschung und Lehre. Herr Warzecha warb für ein langfristiges Neudenken der Lehre, wofür es neue (auch digitale) Räume brauche statt Hörsäle. Frau Borowski weniger Bürokratie für Lehrende und Lernende sowie beidseitigen Spaß an der Lehre. Herr Kaffenberger gelobte, an Unis auch mal Leute zu besuchen, die Lehrpreise gewinnen, statt immer nur Leute, die Forschungsgelder bekommen.
Dem öffentlichen Teil voran ging ein erstes Panel zum Thema „Digitale Lehre“. Thomas Herrmann und Annette Förster stellten das an der Uni Duisburg-Essen im Aufbau befindliche Zertifikat für digitale Kompetenzen von Politikwissenschaftler:innen „DigCompPol“ vor. Eine Systematisierung der digitalen Kompetenzen der Studierenden mittels Literaturstudie und Arbeitsgeber:innenbefragung ergab die vier Kategorien „Informationskompetenz“ (wozu u.a. auch Wissenschaftskommunikation in den sozialen Medien zählt), „Future Skills“ (wie Forschendes Lernen, Praxisseminare oder Kollaborationstools), „Data Literarcy“ (u. a. wissenschaftliches Programmieren und Big-Data-Analyse) sowie „Anwendungs- und Urteilskompetenzen“. Die Nachweise dieser Kompetenzen sollen von den Studierenden im Zuge des normalen Curriculums erbracht, aber für das Zertifikat separat verbucht verbuchen (als sog. „digital badges“) und mit diesem bescheinigt werden. Die anschließende Diskussion hatte u. a. zum Gegenstand, wie viel Mehraufwand die Begutachtung der digitalen Kompetenzen für die Lehrenden bedeutet, inwiefern diese für ganze Module einheitlich festgelegt werden und wie es um die Kooperation der Lehrenden im Zuge der Einführung des Zertifikats steht. Der zweite Vortrag in diesem Panel wurde von Marc Seuberlich von der Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung NRW beigesteuert, der von großem Zuspruch und besseren Klausurergebnissen im dortigen Pflichtseminar „Governance“ für fortgeschrittene Studierende (gehobener Dienst in der Kommunalverwaltung) beim Lehrmedium Arbeitsblätter berichtete. Angesichts des hohen Vorbereitungsaufwands für abwechslungsreiche (z. B. Lückentexte oder Gitterrästel mit words-generator.de) und „funktionierende“ (fordernde, aber nicht überfordernde) Arbeitsblätter kommt dieses v. a. für wiederkehrende Veranstaltungen in Betracht. In der Diskussion wurde erörtert, ob der Arbeitsaufwand für den einzelnen Lehrenden mittels OER gemindert werden könnte, aber auch, ob dieses Medium aus Sicht von Studierenden an Universitäten vielleicht in unguter Weise an Schule erinnern könnte.
Am zweiten Tag fand ein Panel zur Methodenlehre statt. Lars Pelke (Uni Erlangen-Nürnberg) stellte darin sein Konzept vor, Studierende praktisch in der Datenanalyse zu schulen, indem sie publizierte Studien zu replizieren versuchen, was auch der Wichtigkeit der Replikation und der Replizierbarkeit in der (Politik-)Wissenschaft entspreche. Das richtige Maß bei der Vermittlung datenanalytischer Kompetenzen mit R und die Vereinfachung des Einstiegs in R für Studierenden thematisierten die Beiträge von Daniel Moosdorf und Yannick Diehl (beide Uni Marburg) sowie von Simone Abendschön und B. Philipp Kleer (beide Uni Gießen). Die Marburger Gruppe hat zu ihrem Kurs, der explizit auf sozialwissenschaftliche Daten ausgerichtet ist und diese praxisnah anhand der Daten des Allbus 2018 vermittelt, auch ein begleitendes E-Book verfasst, das freilich zugänglich ist unter
https://yannickdiehl.github.io/RWorkshop/. Die Gießener Gruppe legte u. a. Wert auf die Integration des Kollaborationstools git. Strittig war u. a., ob Studierenden eher in einer übersichtlichen, geschützten Click-and-Play-Umgebung Schritt für Schritt an quantitative empirische Methoden herangeführt werden sollten oder ihnen am Anfang ein höherer Lernaufwand in der Programmiersprache zugemutet werden kann bzw. muss, um dafür anschließend weiterführende Kenntnisse auf einer solideren Grundlage aufbauen zu können.
Ursprünglich waren anschließend noch ein Panel zum Thema Aktualität in der politikwissenschaftlichen Hochschulllehre sowie ein offenes Panel geplant, die aufgrund des Ausfalls zweier Referierender zu einem Panel zusammengelegt wurden. Matthias Freise stellte zwei Seminarkonzepte zu Forschendem Lernen und zu aktualitätsbezogener Lehre in der Corona-Krise vor. In einer Veranstaltung zu Europapolitik ließ er die Studierenden in Kleingruppen eine Fahrradtour unternehmen, die an verschiedenen Stationen vorbeiführte, die z. B. durch EU-Fonds finanziert worden waren, und holte solche sonst eher „trockenen“ Themen so in das konkrete Umfeld der Studierenden, was auf große Resonanz stieß. Dies galt auch für die zweite vorgestellte Veranstaltung, in der er die Studierenden Interviews führen und auf dieser Grundlage die Betroffenheit lokaler Vereinen durch die Corona-Situation erforschen ließ. Last but not least stellte Carola Kloeck ihr Manuskript zu dem demnächst in der Kleinen Reihe Hochschuldidaktik Politik erscheinenden Band „Seminargestaltung“ vor und konnte hierzu in der Diskussion noch einige Ideen aufnehmen. Das Thema „Aktualität in der Lehre“ wird wohl auf Wiedervorlage gelegt.

++Planspiel Endlagersuche++
Und zum guten Ende: Endlagersuche. Das Bundesamt für Sicherheit (BASE) hat für das Thema des Standortauswahlverfahrens ein Planspiel zur Endlagerstandortsuche entwickelt. In dem Planspiel „Bürgerdialog Mitthausen“ nehmen die Spieler:innen die Rollen von Bürger:innen und verschiedenen Interessensvertreter:innen bei der Endlagersuche ein. Sie diskutieren die Herausforderungen und Chancen von Beteiligung anhand eines fiktiven Beteiligungsformats bei der Endlagersuche. Das Spiel ist für 9 bis 26 Teilnehmer:innen und auf drei Stunden ausgelegt. Die Planspiel-Materialien sowie eine begleitende Handreichung sind auf der Seite „Bildungsmaterialien“ der Infoplattform zur Endlagersuche herunterladen: https://www.endlagersuche-infoplattform.de/webs/Endlagersuche/DE/Dokumente-und-Service/unterrichtsmaterialien/endlagersuche.html.
Zu etwaigen Fragen zur Durchführung bietet das BASE (auch telefonische) Beratung an.

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CfP Workshop: Mehr als weiss, westlich, männlich! Politik-wissenschaftliche Hochschullehre vor dem Hintergrund dekolonialer, feministischer, intersektionaler Perspektiven

23.-24. März 2023

Westfälische Wilhelms-Universität Münster, Institut für Politikwissenschaft

Wir freuen uns über Beitragsvorschläge auf Englisch und Deutsch!

Format: face-to-face oder online (hybrides Format)

Keynote: Prof. Toyin Falola, Jacob & Frances Sanger Mossiker Chair in the Humanities; University Distinguished Teaching Professor, University of Texas at Austin

Dekoloniale und intersektionale Ansätze erkennen die Bedeutung der Eigenschaften von Individuen oder Gruppen (sowie potentzielle Privilegien oder Benachteiligungen) an, die sich aus ihrer geografischen Herkunft (z. B. im globalen Norden oder im globalen Süden), ihrer Rasse/Ethnizität, ihrer Klasse, ihrem Alter und ihrer Gender-Identität ergeben, an. Sie spielen mittlerweile eine wichtige Rolle in vielen zeitgenössischen öffentlichen und wissenschaftlichen Diskursen über Politik, demokratische Inklusion und Ressourcenverteilung. Viele Wissenschaftler haben sich für eine „Dekolonialisierung“ und „Dezentrierung“ politikwisschenschaftlicher Forschung ausgesprochen. Dennoch spielt „Intersektionalität“ in der Hochschullehre bisher nur eine untergeordnete Rolle in der Diskussion um pädagogische und didaktische Strategien in der Hochschulbildung.

Sensibilität der Lehrenden (und Studierenden) für diese Themen zu fordern, klingt mittlerweile nach einer selbstverständlichen, vielleicht sogar nach einer überflüssigen Forderung. Sie ist jedoch auf trügerische Weise „selbstverständlich”, da die Umsetzung dieser Sensibilität für „Intersektionalitätsfragen“ im konkreten Unterrichtsalltag vielfältige Herausforderungen mit sich bringt.

Diese Schwierigkeiten können von der Fokussierung etablierter Lehrpläne auf die Forschung und Literatur männlicher, westlicher, weißer Autoren bis hin zu einer voreingenommenen Sichtweise auf „den globalen Süden“ oder postkoloniale Länder in vergleichender Politikwissenschaft, Entwicklungsstudien oder internationalen Beziehungen reichen, die überwiegend „die westliche Perspektive“ als Ausgangspunkt für empirische Analysen einnimmt. Dies gilt sogar für Lehr- und Lernumgebungen in postkolonialen Ländern, in denen nicht nur die akademischen Strukturen, sondern auch die Lehrpläne und Seminar- bzw. Vorlesungsinhalte noch immer „westlich“ orientiert und stark von den Einflüssen (post-) kolonialer Strukturen geprägt sind.

Vor diesem Hintergrund zielt dieser Workshop darauf ab, die Herausforderungen zu identifizieren, mit denen Lehrende in der Politikwissenschaft (und verwandten Bereichen) in verschiedenen (sub-)disziplinären und soziokulturellen Kontexten konfrontiert sind – und mögliche Strategien zur Bewältigung dieser Herausforderungen zu diskutieren und zu erarbeiten.

Eingeladen sind Beiträge von Lehrenden aus allen Teilen der Welt und aus allen Teildisziplinen der Politikwissenschaft (oder verwandten Feldern), die sich mit dem „Status quo“ in der Lehre der Politikwissenschaft auseinandersetzen, Berichte über Lehr- und Lernerfahrungen in verschiedenen (fachlichen und/oder oder geografische) Kontexte, konstruktive Vorschläge und kritische Reflexionen.

Wir ermutigen insbesondere Lehrerinnen und Lehrer aus dem Globalen Süden, feministische und dekoloniale Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, an diesem Workshop teilzunehmen (aufgrund eines hybriden Formats wird eine Online-Teilnahme möglich sein).

Vorschläge für Workshopbeiträge können unter anderem die folgenden Fragen adressieren:

(1) Dekolonialisierung und Dezentrierung des politikwissenschaftlichen Curriculums:

  • Wie sehen Curricula für die Lehre der Politikwissenschaft in verschiedenen Teildisziplinen an deutschen Universitäten bzw. an Universitäten weltweit aus?
  • Welche Vorurteile lassen sich erkennen – und wie können sie gegebenenfalls überwunden werden?
  • Wie können wir zum Beispiel Lehrpläne erstellen, die es Studierenden und Lehrenden der Politikwissenschaft ermöglichen, eine inklusivere Sicht auf Politik in verschiedenen Kontexten zu entwickeln, die dekoloniale/dezentrierte Perspektiven integriert?

(2) Lehrmethoden:

  • Wie können Lehrende bewusst und sensible auf Inklusions-/Exklusionsaskpekte reagieren, die immer noch (obgleich oft auf subtile Weise) die diskursive Dynamik im Klassenzimmer/Hörsaal beeinflussen?
  • Wie können Lehrende z.B. kulturell oder persönlich heikle Themen angemessen behandeln – und ein diskursives Umfeld schaffen, in dem sich alle Studierenden, unabhängig von Geschlechtsidentität, kulturellem Hintergrund, Alter, Nationalität, Rasse/Ethnizität oder Klasse, sicher genug fühlen, um sich mit dem/den jeweiligen Thema(n) auseinanderzusetzen – und miteinander in einen offenen Diskurs zu treten?
  • Welche konkreten didaktischen Strategien oder Werkzeuge können hilfreich sein, um diese Ziele zu erreichen?

(3) Intersektionalität, Gender Studies, Dekolonialität als Thema in der Lehre: Die Vermittlung dekolonialer, feministischer oder intersektionaler Ansätze oder Theorien als primäres Thema von Vorlesungen oder Seminaren wirft wohl weitere Fragen auf:

  • Was sind adäquate Materialien für einen konstruktiven Umgang mit potenziell normativ aufgeladenen und/oder strittigen Themen in Lehr-Lern-Kontexten?
  • Welche Lehransätze und didaktischen Strategien, welche Ergänzungen zu „etablierten“ Lehrplänen und Curricula können hilfreich sein, um diese Themen in unterschiedlichen Lehr- und Lernumgebungen und mit unterschiedlichen (Studierenden-)Zielgruppen zu behandeln?

Bitte reichen Sie Ihre Vorschläge (max. 300 Wörter) bis zum 27. Januar 2023 ein: info@hochschullehre-politik.de

Wir freuen uns sehr auf Ihre Vorschläge – zögern Sie nicht, uns bei weiteren Fragen oder Rückfragen vorab zu kontaktieren!

CfP_Workshop_Teaching&Intersectionality_AKHochschullehre_Englisch&Deutsch

ENGLISH VERSION

23-24 March 2023

Venue: Westfälische Wilhelms-Universität Münster, Institut für Politikwissenschaft

We warmly invite contributions in German and English!

Participation: face-to-face or online (hybrid setting)

Keynote: Prof. Toyin Falola, Jacob & Frances Sanger Mossiker Chair in the Humanities; University Distinguished Teaching Professor, University of Texas at Austin

Decolonial and intersectional approaches acknowledge the significance of individuals’ or groups’ characteristics (and potential privileges or disadvantages) which result from their geographical origin (e.g., in the Global North or the Global South), their race/ethnicity, their class, age and gender. These approaches by now play a major role in many contemporary public and scholarly discourses on politics, democratic inclusion, and resource distribution. Hence, many scholars have advocated for “decolonizing” and “decentring” research in political science. Nevertheless, the role of “intersectionality” in teaching at colleges and universities so far only plays a subordinate role in discussions about pedagogical and didactical strategies in higher education.

Asking for teachers’ (and students’) sensitivity with regards to these issues nowadays frequently sounds like a straightforward, maybe even like a superfluous requirement. It is, however, deceptively simple as implementing sensitivity towards “intersectionality-related issues” in concrete everyday teaching can pose multi-faceted challenges. These may range from established curriculums’ focus on scholarship and literature from male, Western, white authors to a biased view on “the Global South” or postcolonial countries in comparative politics, development studies or international relations that predominantly takes “the Western perspective” as a point of departure for empirical analyses. This even holds up for teaching and learning environments in postcolonial countries where not just the structures of academia, but also the curriculum and seminar or lecture contents are still oriented towards “the West” and heavily influenced by the impacts of (post-)colonialism.

Hence, this workshop aims at identifying challenges that teachers in political science (and related fields) face in different (sub-)disciplinary and socio-cultural contexts – and at fleshing out potential strategies to address those challenges.

We invite contributions by teachers from all parts of the world and from all sub-disciplines in political science (or related fields) that deal with “the status quo” in teaching political science, reports about teaching and learning experiences in different (disciplinary and/or geographical) contexts, constructive proposals, and critical reflections.

We particularly encourage teachers from the Global South, feminist and decolonial scholars to join us for this workshop (due to a hybrid format, online participation will be possible).

Proposals for workshop contributions can address (but are not restricted to!) the following questions:

  • Decolonizing and decentring the curriculum in political science:
  • What do curricula for teaching political science in diverse subdisciplines look like at German universities and/or at universities across the globe?
  • Which biases can be detected – and how can they potentially be overcome?
  • How can we, for example, create syllabuses that enable students and teachers to study politics in a way that embraces a more inclusive view of politics in different contexts?
  • Teaching methods:
    • How can teachers be conscious of and (more) sensitive towards issues of inclusion/exclusion that still (albeit often in subtle ways) tend to influence the discursive dynamics in the classroom/lecture hall?
    • How can teachers deal with e.g. culturally or personally sensitive issues in an appropriate manner – and create a discursive environment in which all students, independently of their gender identity, cultural background, age, nationality, race or class, feel safe enough to engage with the topic(s) at hand – and with each other?
    • What concrete didactical strategies or tools can be helpful to achieve these goals?
  • Intersectionality, gender studies, decoloniality as a topic: Teaching decolonial, feminist or intersectional approaches or theories as a primary topic of lectures or seminars arguably raises additional questions:
    • What are adequate materials for dealing constructively with potentially normatively laden and/or contentious issues in teaching environments?
    • Which teaching approaches and didactical strategies, what amendments to “established” syllabuses and curricula can be helpful to address these topics in different teaching and learning environments and with different (student) audiences?

Please submit your proposals (max. 300 words) until January 27, 2023 to info@hochschullehre-politik.de

We are very much looking forward to your proposals – please don’t hesitate to get in touch with any further questions or queries in advance!

 

 

 

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Neues Sprecher*innen-Team konstituiert sich

Im Rahmen der Jahrestagung des AK in Darmstadt, wurde am 20. September 2022 durch die Mitgliederversammlung das Sprecher*innen-Team neu gewählt. Es besteht künftig aus Dr. Volker Best (Universität Bonn), Dr. Dannica Fleuß (Dublin City University / University of Canberra), Prof. Dr. Matthias Freise (Universität Münster), Raphael Oidtmann (Universität Mannheim/Hessischer Landtag) und Dr. Julia Reuschenbach (FU Berlin). Alle Sprecher*innen sind unter info@hochschullehre-politik.de zu erreichen.

In einer digitalen Sitzung am 4. November 2022 hat das neue Sprecher*innen-Team gemeinsam ein Arbeitsprogramm für das nächste Jahr entwickelt. Neben den bereits etablierten Formaten eines Workshops und einer Jahrestagung, arbeiten wir derzeit an einem Antrag zu einer aktuellen Ausschreibung der Stiftung Innovationen in der Hochschullehre. Außerdem sind wir – wie auch schon in den letzten Jahren – im DVPW-Rat, in der Jury zum DVPW-Lehrpreis und in den Beratungen zum neuen CHE-Ranking aktiv. Mehr über uns, eine ausführliche Nachlese unserer Jahrestagung 2022 und mehr Infos zu unseren Planungen für 2023 lest Ihr in den nächsten Wochen in unserem Newsletter auf unserer Mailingliste. Wir freuen uns auf die gemeinsame Arbeit mit Euch!

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Programm der 6. Jahrestagung des Arbeitskreis Hochschullehre am 19./20. September in Darmstadt

Liebe Kolleginnen und Kollegen im AK Hochschullehre,

das Sprecher*innenteam des AK Hochschullehre freut sich sehr das Programm der diesjährigen Jahrestagung bekanntzugeben. Die 6. Jahrestagung findet in Kooperation mit der Schader-Stiftung statt, welche auch Gastgeberin der Veranstaltung am 19. und 20. September in Darmstadt sein wird. Neben drei thematischen Panels (digitale Lehre / Methodenlehre / Aktualität in der politikwissenschaftlichen Hochschullehre) und einem offenen Panel wird im Rahmen der Jahrestagung auch eine Podiumsdiskussion zum Thema „Wozu Politikwissenschaft studieren?“ abgehalten.

Zudem wird am 19. September auch der diesjährige Lehrpreis Politikwissenschaft der DVPW und der Schader-Stiftung vergeben, im Rahmen der Verleihung wird es einen Roundtable zum Thema „Welche Ressourcen benötigt gute Lehre“ geben.

Die Tagung ist als Präsenztagung konzipiert, die Podiumsdiskussion sowie die Preisverleihung können auch digital besucht werden.

In jedem Fall ist eine Anmeldung direkt bei der Schader-Stiftung bis zum 12. September notwendig, diese ist hier möglich: https://www.schader-stiftung.de/politikwissenschaft Wir bitten auch explizit alle Papergiver und Teilnehmende der Podiumsveranstaltungen um Anmeldung.

Vollständiges Programm mit weiteren Hinweisen (aktualisiert 4. August)


Call for Papers (beendet)

Nach über zwei Jahren Pandemie lädt der Arbeitskreis Hochschullehre endlich wieder zu einer  Jahrestagung – hoffentlich – in Präsenz ein. Wir freuen, dass die Jahrestagung diesmal in Kooperation mit der Schader-Stiftung am 19. und 20. September in Darmstadt stattfinden kann und verbunden wird mit der Verleihung des Lehrpreises der DVPW, die wiederum eingerahmt wird von zwei Podien zu den Themen „Wozu Politikwissenschaft studieren?“ und „Welche Ressourcen benötigt gute Online-Lehre?“.

In drei Themenblöcken möchten wir aktuelle Fragestellungen und Herausforderungen der politikwissenschaftlichen Hochschullehre vertiefen und bitten hierzu um Beitragsvorschläge:

Digitale und hybride Lehre (19. September, 13 Uhr)

Als Folge der Corona-Pandemie wurde die Lehre in der Politikwissenschaft in vielen Bereichen mehr oder weniger unvorbereitet in den digitalen Raum verlegt. Wir bitten um die Einreichung von Beispielen gelungener Online- und Hybrid-Lehre in der Politikwissenschaft. Von besonderem Interesse sind die Vorstellung und Diskussion konkreter Lehr-Lern-Konzepte und Prüfungsformate sowie die Frage, wie die Erfahrungen seit dem Sommersemester 2020 konstruktiv in die zukünftige Lehre eingebunden werden können.

Methodenlehre (20. September, 10 Uhr)

Wie steht es um die Methodenlehre in der politikwissenschaftlichen Hochschullehre? Der Fokus möglicher Einreichungen könnte auf der Frage liegen, welche Methodenkompetenzen im Studium vermittelt werden sollen und warum. Dabei können berufsfeldspezifische Anforderungen genauso Gegenstand sein wie auch bisher nur wenig vermittelte Kompetenzen.

Aktualität in der politikwissenschaftlichen Hochschullehre (20. September, 12 Uhr)

Der Umgang mit aktuellen politischen Themen in der Lehre stellt besondere didaktische Herausforderungen. Einerseits gibt es ein großes Interesse seitens der Studierenden, aktuelle Themen zu diskutieren, andererseits muss von Lehrenden auch sichergestellt sein, dass gute allgemeine theoretische und methodische Kenntnisse vermittelt werden, um auch andere als die derzeit aktuellen Themen adäquat analysieren und durchdringen zu können. Übergeordnete Überlegungen zu diesem Spannungsfeld sind hier ebenso von Interesse wie Best-Practice-Beispiele.

Weitere spannende Vorschläge (20. September, 14 Uhr)

Wir freuen uns auch über andere spannende Beitragsvorschläge für ein weiteres, offenes Panel. Themen hierfür könnten zum Beispiel sein: innovative Studienleistungen, Konzepte zur Binnendifferenzierung in der Lehre, Politisierung der Studierenden.

Verlängerter Call: Einreichungen werden erbeten bis zum 21. Juni 2022 an info@hochschullehre-politik.de (max. 300 Wörter). Das Programm zur Tagung wird voraussichtlich Anfang Juli 2022 veröffentlicht. Im Rahmen der Tagung findet auch die Mitgliederversammlung des AK Hochschullehre statt. Außerdem ist nach der Lehrpreisverleihung am Abend des 19. September ein gemütliches Beisammensein geplant.

In Vorfreude auf Ihre und Eure spannenden Beitragsvorschläge,

das Sprecher*innenteam des Arbeitskreis Hochschullehre

Volker Best, Lasse Cronqvist, Matthias Freise & Julia Reuschenbach

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Nachtrag: World Café des AK Hochschullehre beim DVPW Kongress 2021

Im Rahmen des DVPW-Kongresses 2021 veranstaltete der Arbeitskreis Hochschullehre mit der Sektion Politikwissenschaft und Politische Bildung eine Querschnittsveranstaltung zu den Auswirkungen der Corona-Pandemie und den mit dieser folgenden rechtlichen Einschränkungen auf Studium und Lehre. Rückblickend auf drei teilweise sehr unterschiedlich verlaufende Semester betrachtete die Veranstaltung sowohl die direkten Auswirkungen der in Teilen abrupt erfolgte Digitalisierungsschritte in der Lehre, und beschäftigten sich auch mit gesellschaftliche Folgen der Corona-Pandemie selber für die inhaltliche Gestaltung der Lehre.

Die Veranstaltung war als World Café organisiert, und die Teilnehmer und Teilnehmerinnen hatten in drei Runden die Möglichkeit an einen der fünf Thementische mit zu diskutieren.

Zwei Thementische fokussierten auf die Situation der Studierenden. Dr. Volker Best (Universität Bonn und RWTH Aachen) stellte mit Dr. Matthias Freise (Universität Münster) die Frage, wie mit „Sorgenkindern“ in der Online-Lehre umgegangen werden kann. Dabei wurde auch erörtert, welche Herausforderungen durch die Online-Lehre sich als besonders schwierig erwiesen haben und einige Hinweise gegeben, wie man diesen begegnen kann.

Unter der Leitung von Dr. Ray Hebestreit (Univ. Duisburg-Essen) und Dr. Lasse Cronqvist (Univ. Trier) wurden an einem weiteren Tisch Fragen zum Studienbeginn unter Corona-Bedingungen besprochen. Dabei wurde der Begriff Studienbeginn weit gefasst, so dass Diskussionspunkte zu Aspekten der Studiengestaltung in den ersten beiden Semestern angesprochen wurden. Eine kurze Zusammenfassung findet sich hier.

Adrian Bidlingmaier (Universität Konstanz), Dr. Judith Gurr (Universität Lüneburg) und Johanna Hiebl (Europa-Universität Viadrina Frankfurt/Oder) schauten in die Zukunft und ordneten die Frage, wie in Zukunft mit digitalen Elementen der Lehre umgegangen wird, in den breiteren Kontext der Hochschuldidaktik ein. Dabei wurde der Stellenwert von Präsenzlehre genauso diskutiert wie das Verhältnis von Online- und Präsenzlehre. Zudem wurden einzelne Aspekte von Vor- und Nachteilen digitaler Lehre angesprochen.

Prof. Dr. Rico Behrens (Katholische Universität Eichstätt) und Dr. Luisa Girnus (Universität Potsdam) verbanden an Tisch 4 die Möglichkeiten des Teamteachings mit Online-Formaten. Die Ergebnisse wurden in einem Padlet festgehalten:

An Thementisch 5 erörterten Dr. Dannica Fleuß (Helmut-Schmidt-Universität) und Prof. Dr. Marc Partetzke (Universität Hildesheim) die Frage, wie politisch (normativ) dürfen “wir Lehrende” sein und wie mit dem “Redebedarf” seitens Studierender umgegangen werden soll. Diskutiert wurden dabei verschiedene Aspekte, diese sind in der Zusammenfassung hier aufgeführt.