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Feedback produktiv nutzen

Dies ist ein Gastbeitrag von Achim Kemmerling (Universität Erfurt)

 

Feedback an Studierende ist eines der wichtigsten didaktischen Werkzeuge im Unterrichtsbetrieb. Interessanterweise lernt man als Sozialwissenschaftler*in, dass das Konzept des Feedbacks ursprünglich aus der Kybernetik stammt und dann ein essentieller Bestandteil des Lernens in der Systemtheorie und in der Gruppenpädagogik geworden ist. In der Lehrpraxis spielt jedoch der Gruppen- bzw. Systemgedanke häufig eine eher untergeordnete Rolle. Dadurch verschenkt man meines Erachtens aber Potential, Feedback produktiv zu nutzen.

Generell kann Feedback dazu dienen, a) Lerneffekte zu erzielen, oder b) Benotungen zu begründen. Diese Unterscheidung kennt die Pädagogik und Evaluationstheorie als formative oder als summative Form der Evaluierung. Formativ ist Feedback v.a. dann, wenn es im laufenden Verfahren, beispielsweise einer Lehrveranstaltung, eingebaut wird, um dadurch konkrete Lernfortschritte zu erzielen. Summatives Feedback erfolgt meist nach einer erbrachten Leistung im Vergleich zur Zielgröße, beispielsweise des Erwartungshorizontes einer/s Lehrenden. Beide Funktionen werden in der Praxis häufig gemischt, das kann aber auch zu Widersprüchen führen. Beispielsweise spielen bei der (summativen) Benotung von Prüfungsleistungen auch strategische Aspekte eine Rolle: Wie legitimiere ich meine Bewertung, wie minimiere ich negative Reaktionen? Im Vergleich dazu können formative Feedbacks eher frei und offen sein.

Ein weiterer Nachteil von Feedback zur Benotung ist, dass es sehr spät kommt und oft folgenlos ist. Gerade wenn Feedback am Ende des Kurses erfolgt, nehmen es Studierende vielleicht nur noch halbherzig zur Kenntnis. Kurse im nächsten Semester sind anders strukturiert, Feedback verpufft. Noch schlimmer ist es, wenn Feedback zur Benotung emotionale Reaktionen hervorruft, zum Beispiel, wenn Studierende enttäuscht sind. Das kann Lerneffekte blockieren.

Für mich ist jedoch ein letzter Nachteil von Feedback zur Benotung ausschlaggebend: Es wird zumeist individuell gegeben. Peer-to-Peer-Verfahren sind da zum Teil anders, aber auch solche Verfahren stellen nicht notwendigerweise die Gruppe im Gegensatz zum Individuum in den Vordergrund. So gesehen hat Feedback selten systemische Wirkung. Das muss nicht immer schlecht sein: Individuelles Feedback ist natürlich ein Zeichen für individuelle Wertschätzung und daher an einer modernen Massenuniversität auch ein Zeichen der persönlichen Anerkennung. Aber gerade das macht es auch so aufwendig. Die Gruppe profitiert davon in der Regel nicht.

In meiner Lehrpraxis versuche ich daher immer durch Feedback die Lerneffekte für die ganze Gruppe zu erhöhen. Erstens sollte Feedback in den Lehrveranstaltungen möglichst früh erfolgen, zum Beispiel unmittelbar im Anschluss an Präsentationen, oder nach dem Einreichen von schriftlichen Arbeiten. Aber es geht auch noch früher, wenn die/der Adressat*in des Feedbacks die Gruppe und nicht (nur) das Individuum ist. Daher kann es zweitens, wesentlich effizienter sein, Feedback in der Gruppe zu geben. Das führt dazu, dass Feedback nicht nur für die/den jeweilige(n) Leistungserbringer*in lehrreich ist, sondern für alle Kursteilnehmer*innen.

Um ein praktisches Beispiel zu geben: Wenn alle Seminarteilnehmer*innen unmittelbar nach Präsentationen oder Diskussionsleitungen Feedback geben, profitieren alle davon und die Qualität zukünftiger Präsentationen und Diskussionsleitungen wird in der Regel besser. Außerdem entfällt dann häufig auch schon die intensive Einzelberatung vor den Präsentationen sowie das intensive (summative) Einzelfeedback nach den Präsentationen. Als Kursleiter fand ich es immer frustrierend, dieselbe Information jedes Mal wieder geben zu müssen. Durch Feedback in der Gruppe reduziert sich dieser Aufwand erheblich.

Wenn man ein solches Feedback gibt, müssen die Seminarleiter*innen natürlich vorher darüber informieren, in welcher Form Feedback gegeben werden sollte. Der Nachteil des öffentlichen Peer-to-Peer-Verfahrens ist, dass dadurch die Privatsphäre verletzt wird. Daher sollte ein solches Feedback immer konstruktiv sein und v.a. formativen Charakter haben. Zudem sind Etiketten und Regeln sehr wichtig, etwa das ‚Sandwich-Prinzip‘: Lob – Kritik – konstruktive (wohlmeinende) Vorschläge. Dabei beginnt Feedback am besten immer mit einem Lob, bevor Kritik oder Verbesserungsvorschläge gemacht werden. Idealerweise wird das Verfahren schon vorher im Syllabus erklärt und eine Etikett-Liste verteilt. Dieses Verfahren funktioniert meiner Erfahrung nach sehr gut. In keiner meiner Lehrveranstaltungen ist es bisher (meines Wissens nach) zu Konfrontationen oder negativen Auseinandersetzungen aufgrund solcher Gruppen-Feedbacks gekommen.

Auch ein solches Feedback-Verfahren kann Nachteile haben. Beispielsweise gibt es u.U. stärkere Pfadabhängigkeiten. Wenn ein Präsentationsstil oder -element in einer der ersten Sitzungen besonders positiv hervorgehoben wird, kann das dazu führen, dass alle nachfolgenden Präsentationen dieses Verfahren kopieren. Das ist bis zu einem gewissen Maße beabsichtigt, aber es kann auch über das Ziel hinausschießen und die Studierenden davon abhalten, sich eigene Gedanken zu machen. Solche Probleme sind jedoch relativ leicht zu beheben, zum Beispiel, indem man auf Abwechslungsreichtum in Präsentationstechniken hinweist. Auch können Studierende sehr zurückhaltend sein, was Kritik an ihren Kolleg*innen anbetrifft. Aber da kann der oder die Dozierende aktiv gegensteuern und Etikette-Regeln tragen ihr Übriges dazu bei, dass sich Studierende trauen, auch kritisches Peer-to-Peer Feedback zu geben.

Die Idee, Feedback möglichst früh und möglichst in der Gruppe zu geben bzw. zu bekommen, eignet sich auch für schriftliche Arbeiten, wie z.B. Hausarbeiten. Hierbei ist es vorteilhaft, ein Revise & Resubmit einzuführen: Die Arbeiten (oder Skizzen) werden eingereicht und im Kurs diskutiert. Dieses Feedback können die Studierenden dann in der finalen Version der Hausarbeit aufgreifen. Auch hier kann sich der Mehraufwand des (formativen) Feedbacks für Lerneffekte lohnen, indem der Aufwand für summatives (Benotungs-)Feedback reduziert wird und v.a. ein höheres Lernergebnis erzielt wird.

Ein solches Verfahren ist insgesamt natürlich sehr aufwändig, da man als Kursleiter*in alle Arbeiten zweimal lesen und kommentieren muss. Auch die Studierenden sollten idealerweise mehrere oder alle Essays der ersten Runde lesen. Dennoch kann sich bei kleineren und mittelgroßen Kursen dieser Aufwand lohnen. Im Zweifel würde ich lieber andere Teilnoten/Prüfungsleistungen weglassen, um eine Seminararbeit als Revise & Resubmit anlegen zu können.

Daran knüpft sich die Frage, ob sich solche formativen Feedbacks auch für größere Kurse oder sogar Vorlesungen eignen. Prinzipiell geht das, wie MOOCs (Massive Open Online Courses) zeigen. Feedback wird dort Peer-to-Peer z.B. in Forendiskussionen durchgeführt. Supervisiertes Feedback durch die/den Kursleiter*in ist dann natürlich schwierig, wenn die Teilnehmerzahl zu hoch ist. Aber bei entsprechender Anleitung, wie das Verfahren läuft, nach welchen Kriterien evaluiert werden soll und welche Etikett-Regeln gelten, können Feedbacks auch Peer-to-Peer dezentralisiert erfolgen.

Ein weiterer Vorteil von frühzeitigem, detailliertem und gruppenorientiertem Feedback ist, dass diese als Grundlage oder sogar als Ersatz für das Feedback zur finalen Benotung dienen können. Mit der Zeit habe ich gelernt wie man Feedback so schreibt, dass die Studierenden etwas Konstruktives daraus mitnehmen und nicht gleich in eine Abwehrhaltung verfallen, die zu endlosen Nachfragen oder sogar Beschwerden über (Teil-)Noten führen. Beispielsweise sollte Kritik immer mit Textstellen und Beispielen belegt werden. Pauschale Kritik ist für Studierende schwieriger nachzuvollziehen. Am Ende füge ich auch immer konstruktive Vorschläge ein, wie die Arbeit noch verbessert werden könnte. Das ist zwar de facto nicht mehr relevant, weil die Studierenden die Kommentare für diese Arbeit nicht mehr gebrauchen können. Aber sie bekommen eine Idee davon, welche Fehler sie in Zukunft vermeiden können. Zudem endet das Feedback auf eine positive Weise.

Zugegebenermaßen ist das Geben summativen Feedbacks eher eine Kunst als eine Technik. Aber auch für Feedback zur Benotung ist es hilfreich, wenn die Einschätzung auch von anderen Studierenden geteilt wird und die Sandwich-Regeln eingehalten werden. Dies führt zu einer enormen Zeitersparnis und zu einer Entlastung in der Korrespondenz.

Insgesamt ist Feedback zu Lernzwecken daher keineswegs nur ein Mehraufwand für Dozierende. Richtig eingesetzt, kann es für alle Beteiligten produktiv eingesetzt werden.

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Lehre in der Krise: von Null auf Hundert, von Präsenz auf digital

Dies ist ein Gastbeitrag von Dr. Oliver Schwarz (Universität Duisburg-Essen). Der Beitrag entstand im Rahmen der Qualitätskonferenz zum Thema „Lehre in der Krise – Umgang mit Ungleichheiten und Effizienz“ am 24. Juni 2020 an der dortigen Fakultät für Gesellschaftswissenschaften.

 

Für mich persönlich begann das Corona-Semester passenderweise im März 2020 an einem Freitag, den 13. Eigentlich war ich für ein abendliches Kamingespräch zum Thema „Europa und soziale Demokratie“ eingeladen. Das Seminar wurde am frühen Morgen abgesagt. Wenig später erreichte mich die Absage einer zweitägigen Fortbildung, die ich in der nachfolgenden Woche absolvieren wollte. In ganz Deutschland und weltweit überschlugen sich die Ereignisse. Der öffentliche Diskurs kannte nur noch ein Wort: Corona. Bestand ursprünglich noch die Hoffnung, im Verlauf des Semesters möglicherweise wieder zu einer Art von Normalität zurückkehren zu können, so wurde in der Zwischenzeit sehr schnell klar: keine Chance.

Angesichts des gebotenen Verbots der Präsenzlehre machte ich mich für meine Lehrveranstaltungen im Sommersemester daran, die gängigen Videokonferenzdienste auf dem Markt zu testen. Meine ersten Versuche über den Konferenzdienst im Deutschen Forschungsnetz (Dienst DFNconf) waren leider katastrophal. Das Bild hing, der Ton versackte. Ich musste die Sitzung abbrechen. Schnell schwenkte ich daher in der Lehre auf das frisch von meiner Universität angebotene BigBlueButton um. Später kam noch Zoom hinzu. Der US-amerikanische Videokonferenzdienst wurde insbesondere bei dienstlichen Terminen genutzt. Meine wöchentlichen Sprechstunden begann ich über Skype abzuhalten. Während ich mich bei Moodle bereits wie zuhause fühlte, stellte mich das Produzieren und die Bereitstellung von digitalen Lehrmaterialien vor neue Herausforderungen. Doch dazu später mehr.

Das digitale Sommersemester ist noch nicht ganz vorbei und doch geht der Blick schon wieder nach vorne. Wie geht es weiter im Wintersemester? Was passiert mit all den neuen digitalen Elementen in Studium und Lehre? Basierend auf meinen persönlichen Erfahrungen in den vergangenen Wochen hierzu ein paar Überlegungen.

Zunächst ist es angebracht, uns allen selbst einmal anerkennend auf die Schulter zu klopfen. In diesem Semester gab es nicht viel Zeit zum Nachdenken. Wir mussten einfach loslegen, parallel zur kompletten Umstrukturierung auch unseres Privatlebens. Das war anstrengend und Kräfte zehrend, aber vielleicht eben auch ein Vorteil und rückblickend irgendwie auch sehr erfolgreich. Ich jedenfalls bin nach wie vor sehr positiv angetan davon, wie professionell unser Krisenmanagement war und wie schnell sich alle, sowohl Studierende als auch Lehrende und Hochschulverwaltung, in das „neue Normal“ eingefügt haben.

Für mich persönlich wurde Corona zum Sprungbrett in die digitale Lehre. Ich bin nun seit 16 Jahren in der politikwissenschaftlichen Hochschullehre aktiv und von einigen digitalen Ausflügen abgesehen, stand bei mir immer die klassische Präsenzlehre im Vordergrund. Der direkte Austausch mit meinen Studierenden, aber auch mit meinen Kolleginnen und Kollegen war mir wichtig und ist es immer noch. Doch nun organisiere ich diesen Austausch eben per Videokonferenzdienst, erstelle ich für meine Lehrveranstaltungen nahezu täglich ein oder gleich mehrere Lehrvideos und mein Büro sieht mehr und mehr aus wie ein Aufnahmestudio.

Und damit sind wir bei einem Punkt: dem Finanziellen. Um meine Lehre in diesem Semester vernünftig durchführen zu können, war eine Reihe technischer Anschaffungen notwendig: Headset, Mikrofon, Digitalkamera, Stativ usw. Ich konnte mir all diese Dinge dankenswerterweise durch ein von mir koordiniertes, lehrbezogenes Drittmittelprojekt leisten. Das ist aber sicherlich nicht bei jedem der Fall. Unabhängig von den richtigerweise vielerorts eingerichteten Notfallfonds wäre es daher wünschenswert, dass für dieses zusätzlich notwendige Arbeitsmaterial grundsätzlich auch finanzielle Mittel von Seiten der Universität möglichst niedrigschwellig zur Verfügung stünden.

Doch die Umstellung durch das digitale Semester ist ja nicht nur rein technischer Natur, es geht auch um digitale Soft Skills wie zum Beispiel die Frage nach der Aktivierung der Studierenden. Ich selbst habe in diesem Semester den Weg der asynchronen Lehrorganisation beschritten. Sowohl die studentischen Referate als auch mein Input werden hierbei jeweils im Videoformat über Moodle geteilt. Selten habe ich im Übrigen so fokussierte und qualitative hochwertige Beiträge von Studierenden erlebt wie in diesem Semester. Gleichzeitig musste ich bei einigen meiner Kurse jedoch feststellen, dass Zusatzangebote nur in sehr begrenzten Umfang genutzt worden sind oder dass ein Austausch im Forum so gut wie überhaupt nicht zustande kam. War bei mir in diesem Semester also vor allem das Medienzentrum meiner Hochschule gefragt, so wünsche ich mir in mittelbarer Zukunft vor allem eine stärkere didaktische Begleitung meiner Lehre in Sachen Lernen auf Distanz.

Darüber hinaus hoffe ich, dass der Lehre zukünftig insgesamt ein höherer Stellenwert eingeräumt wird – unabhängig davon, ob sie nun klassisch in Präsenzform oder eben digital durchgeführt wird. Bei uns am Institut gibt es beispielsweise eine Auszeichnung für die beste Fachpublikation eines Young Scholars. Warum haben wir nichts Entsprechendes für die Lehre, keine Auszeichnung für die Dozentin oder den Dozenten des Semesters? Ja, wir haben lehrbezogene Auszeichnungen auf Universitätsebene. Aber Hand aufs Herz: Zählt man nicht zu den MINT-Fächern, ist es sehr unwahrscheinlich, hier zu den Glücklichen zu gehören.

Kurzum: Alles super im digitalen Semester aus Dozierendensicht? Nicht ganz. Ich persönlich kann aktuell noch überhaupt nicht einschätzen, wie gut ich meine Studierenden in diesem Semester tatsächlich erreicht habe, wie konsequent sie in dieser permanenten Ausnahmesituation ihrem Studium nachgehen konnten und wie erfolgreich ich letztlich bei der Vermittlung von Kompetenzen gewesen bin. Selten zuvor waren mir die Ergebnisse meiner studentischen Lehrveranstaltungsbewertungen daher so wichtig wie in diesem Semester. Auch auf die noch ausstehenden Prüfungsleistungen meiner Studierenden warte ich mit Hochspannung. Durch das plötzliche Umstellen von Null auf Hundert, von Präsenz auf digital habe ich in diesem Sommer deutlich mehr in meine Lehre investiert als unter Normalbedingungen. Es wäre schön, wenn sich diese Investition am Ende des Semesters auch auszahlen würde.

Was ich mir darüber hinaus, also neben einer didaktischen Begleitung, einer finanziellen Unterstützung sowie einer institutionellen Anerkennung der Lehre, wünsche, ist Flexibilität. Niemand weiß, wie sich diese Corona-Pandemie entwickeln wird. Uns Lehrenden sollte daher die in diesem Semester eingeräumte Freiheit auch weiterhin zugestanden werden. Das betrifft nicht nur die Ausgestaltung unserer Lehrtätigkeit, sondern allgemein die Ausgestaltung unserer Arbeitszeit an der Hochschule. Ob nun persönlich vor Ort oder digital präsent, das sollte eigentlich überhaupt kein Gegensatz sein. Das sollte sich einander ergänzen. Wenn wir das verinnerlichen könnten, dann wären wir in der Post-Corona-Zeit nicht nur wieder da, wo wir im Wintersemester 2019/20 einmal waren, sondern meiner Ansicht nach wirklich einen Riesenschritt weiter.

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Tod der Reputationsasymmetrie! Wie stärken wir den Stellenwert von Lehre in Berufungsverfahren? Ein Meinungsbeitrag von Daniel Lambach

In der Politikwissenschaft wie auch in anderen Fächern ist man sich in professionspolitischen Fensterreden schnell einig, dass Leistungen in der Lehre mehr gewürdigt werden sollten. Karrieren werden zu oft noch (nahezu) ausschließlich auf Forschungsleistungen aufgebaut, während Erfolge und Erfahrungen in der Lehre nur wenig beim Vorankommen in der Wissenschaft helfen, obwohl diese beiden Felder im Sinne des Maxims Forschung und Lehre gleichberechtigt sein sollten. Diese „Reputationsasymmetrie“ wird über verschiedene Mechanismen aufrechterhalten, vor allem über Einstellungs- und Berufungsverfahren.

Ein Grundproblem dabei ist, dass Lehrleistungen stärker dichotom bewertet werden als Forschungsleistungen. Während bei letzteren eher gilt „je mehr und je mehr Ansehen desto besser“ wird Lehre eher als „ausreichend oder nicht ausreichend?“ bewertet. Spitzenleistungen in der Lehre erhalten damit keinen angemessenen Bonus gegenüber bloß adäquaten Leistungen. Wer lange Zeit mit hohem Deputat lehrt, Lehrpreise bekommt, Förderung für Lehrprojekte einwirbt, über Lehre publiziert, sich um seine Studierenden kümmert, wird nur geringfügig besser bewertet als solche Mitbewerber/innen, die in der Lehre gerade so das Nötigste getan haben.

Anekdotenhafte Evidenz zu dieser Annahme kann sicher jeder und jede beitragen, der/die schon einmal in einer Berufungskommission war. Unterstützt wird dies auch von den Ergebnissen einer jüngst veröffentlichten Studie zur Gewichtung von Auswahlkriterien in Berufungsverfahren:

„Die Ergebnisse […] zeigen, dass die Berufungskommissionsvorsitzenden von Universitäten im Vergleich zu ihren Fachhochschulkollegen die Relevanz forschungsbezogener Kriterien (wissenschaftliche Publikationen, durchgeführte Forschungsprojekte, eingeworbene Drittmittel, die Mitwirkung in der Scientific Community über die Tätigkeit als Vorstand einer Fachgesellschaft oder als Herausgeber von Fachzeitschriften sowie das Forschungskonzept bzw. geplante Forschungsprojekte und der Fachvortrag im Berufungsverfahren) für die Listenentscheidung in Berufungsverfahren überdurchschnittlich häufig betonen. Auf der anderen Seite akzentuieren sie überproportional häufig die geringe Relevanz von lehrbezogenen Kriterien (Lehrerfahrung bezüglich Veranstaltungen, Prüfungen und der Betreuung von Abschlussarbeiten; Lehrevaluationsergebnisse; das Lehrkonzept; schließlich der Lehrvortrag im Berufungsverfahren […]).“ (Kleimann/Hückstädt 2018: 39)

Um hier eine Veränderung zu bewirken, müssen wir also darüber sprechen, wie Lehre in derartigen Verfahren systematisch und fair höher bewertet werden kann als bisher. Dafür gibt es verschiedene Methoden, von denen manche bereits in Auswahlverfahren eingesetzt werden, z.B. Lehrproben oder die Einreichung von Lehrevaluationen. Allerdings gehen hier die Standards weit auseinander und manche dieser Instrumente sind nicht unbedingt valide Indikatoren für Lehrkompetenz. Welche Kriterien können Berufungskommissionen also heranziehen?

 

Lehrzertifikate

Für Stellen mit einem normalen Deputat sollte die Absolvierung didaktischer Qualifizierungsmaßnahmen eine absolute Muss-Bedingung sein. Dafür gibt es zwischen den Bundesländer variierende, aber insgesamt vergleichbare Zertifikate, die man in der Qualifikationsphase berufsbegleitend erwerben kann. Allermindestens sollte man den Berufenen abverlangen, ein noch nicht erworbenes Zertifikat innerhalb von 1-2 Jahren zu beenden.

 

Lehrqualität

Lehrqualität ist nur sehr schwer zu bewerten. Hier greifen viele Kommissionen auf die standardisierten Lehrevaluationen zurück, welche an den meisten Instituten regelmäßig durchgeführt werden. Dass diese Evaluationen aber methodisch fragwürdig sind und ihre Ergebnisse systematisch Frauen und Minderheiten benachteiligen, ist aber inzwischen gründlich bewiesen. Daher sollten Evaluationen entweder gar nicht oder nur mit der geboteten Vorsicht und als Teil eines mehrdimensionalen Assessments der Lehrqualität herangezogen werden.

Stattdessen kann man Bewerber/innen bitten, unter ihren Referenzen auch eine teaching reference anzugeben, die etwas zu den Lehrleistungen sagen kann. Dies ist in den USA durchaus gängig und würde bei uns u.a. dazu beitragen, dass sich Vorgesetzte für die Lehre ihrer Mitarbeiter/innen interessieren müssen, wenn sie deren Fortkommen in der Wissenschaft unterstützen wollen.

Außerdem könnte man ernsthafte Lehrproben einführen. Zu oft sind Lehrproben in Berufungsverfahren nur Kurzvorträge ohne Aussprache über die Didaktik, sondern über den Lehrinhalt, und damit eigentlich zweite Forschungsvorträge. Stattdessen sollte man realistische Settings organisieren (z.B. eine halbe Seminarsitzung von 45 Minuten vor echten Studierenden) und von den BewerberInnen vorab ein schriftliches Lehrkonzept einfordern.

 

Lehrkonzepte

Manche Kommissionen verlangen von Bewerber/innen entweder bei der Erstbewerbung oder nach Einladung zum Berufungsvortrag Lehrkonzepte ein. Dies ist grundsätzlich zu begrüßen. Allerdings fehlt es hier zuweilen an der nötigen Kompetenz zur Bewertung der eingereichten Lehrportfolios. Diese sollten anhand eines klaren Kriterienkatalogs zu Lehrerfahrungen, Lehrphilosophie, didaktischer Qualifikation, geplanten Lehrangeboten sowie Diversitäts- und Genderkompetenz ausgewertet werden. Eventuell kann man zur Erstellung eines entsprechenden Katalogs Unterstützung seitens der örtlichen hochschuldidaktischen Qualifikationsstelle einholen.

 

Lehrquantität

Auch die Quantität der bisherigen Lehrerfahrung sollte in die Bewertung einfließen. Wie viel Erfahrung haben die Kandidat/innen insgesamt? Wie gut passen die bisher gelehrten Themen und Veranstaltungsformen zu denen, die im neuen Job gebraucht werden? Die Lehrerfahrung sollte auch im Kontext mit anderen Kriterien gesehen werden: wer sich von einer Ratsstelle mit hohem Deputat  (12-16 SWS) bewirbt, wird sicher einen geringeren Forschungsoutput haben als Mitarbeiter/innen eines reinen Forschungsinstituts, die gelegentlich einzelne Lehraufträge wahrnehmen. Dies ist deshalb von Bedeutung, weil der „Sprung“ auf 9 SWS Lehre (oder noch mehr bei FHs) in Kombination mit der entsprechenden Gremienarbeit bei lehrunerfahrenen Spitzenwissenschaftler/innen oft einen Praxisschock erzeugt, der ihre forscherische Leistungsfähigkeit mehrere Jahre beeinträchtigt.

 

Besondere Lehrleistungen

Nicht zuletzt sollten auch besondere Lehrleistungen in der Bewertung der Lehrqualifikation berücksichtigt werden. Dazu gehören natürlich Lehrpreise, die ein guter Indikator für hohe Lehrqualität sind. Aber Vorsicht – nicht jede Hochschule bzw. Fakultät verleiht überhaupt Lehrpreise, so dass nicht alle Bewerber/innen hierzu überhaupt eine Chance haben. Hinzu kommt auch die Drittmitteleinwerbung für Lehrprojekte. Dieser Bereich wird mit dem für 2021 oder 2022 geplanten Start der sogenannten Organisationseinheit für „Innovationen in der Lehre“ (vulgo: Deutsche Lehr-Gemeinschaft) einen deutlichen Schub bekommen. Und nicht zuletzt kann man auch Publikationen über die Lehre heranziehen, die wir in diesem Blog schon oft als Mittel zur Kommunikation und Qualifikation gewürdigt haben.

Während diese drei Kriterien – Preise, Projekte, Publikationen – sich an „klassischen“ Statusmarkern wissenschaftlicher Arbeit orientieren, können besondere Lehrleistungen aber auch in anderer Weise erbracht werden, z.B. durch die Organisation besonderer Lehrveranstaltungen (Simulationen, Exkursionen etc.), die über das normale Curriculum hinausgehen. Auch ein besonderes Engagement in der Betreuung von Studierenden kann Ausdruck hohen Engagements sein. Diese Arten besonderer Lehrleistungen können im Rahmen des Lehrkonzepts dargelegt werden.

 

Quelle:

Kleimann, Bernd / Hückstädt, Malte (2018): Auswahlkriterien in Berufungsverfahren: Universitäten und Fachhochschulen im Vergleich. In: Beiträge zur Hochschulforschung 40:2, 20-46.

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Lebhafte Debatten in einem als „verstaubt“ geltenden Fach: Bericht über die Tagung aus Studierendenperspektive

Dieser Beitrag von Niklas Nolting (HSU Hamburg) ist der Abschluss der Blogserie “Hochschullehre in der Politischen Theorie und Ideengeschichte”.

 

Als Studierender stellt man sich häufig die Frage nach dem Verhältnis und der Vereinbarkeit von aktuellen politischen Entwicklungen oder Stimmungen und dem Lehrplan, der Theorie-Seminaren zugrunde liegt. Dies war auch ein wiederkehrender Diskussionspunkt des Workshops Theorielehrender in Hamburg. Hier wurden das Prinzip der Freiheit der Lehre und ihre potentiellen politischen Implikationen, die sich zum Beispiel in der Lehrplangestaltung manifestieren, abgewogen. Beispielsweise thematisierten Frederik Metje und Simon Rettenmeier in ihrem Vortrag über „die Schizophrenie des Lehrens politischer Theorie“ mögliche Gefahren, die aus einer Diskussion von Theoretikern mit rassistischen Grundannahmen resultieren. Sicher kann eine Verbannung Kants (aufgrund eines Rassismus-Verdachts) oder Heideggers und Schmitts (aufgrund ihrer Involviertheit in der NS-Zeit) vom Lehrplan nicht die Lösung sein: Welcher Lehrende hat einen „objektiven Standpunkt“ und kann entscheiden, wer es nach den heutigen Kriterien verdient hat gelehrt zu werden? Aus Studierendenperspektive erscheint es mir zudem paternalistisch, derartige Lehrinhalte nicht in Curricula aufzunehmen.  Vielmehr wäre es wünschenswert, Studierenden die Befähigung zum eigenständigen kritischen Denken zuzutrauen und diese Fähigkeit stärker zu betonen und zu fördern, anstatt den Lehrinhalt zu reglementieren. Auch der Roundtable war sich diesbezüglich einig: Die politische Theorie besteht gerade aus dem Denken über sowie dem Ringen mit ideologischen und weltanschaulichen Differenzen. Im Zweifel kann eine ungeliebte Theorie immer noch als Sparringspartner zu Generierung von passenden Gegenargumenten dienen. Die Lehre verliert etwas, wenn sie sich gewissen Inhalten grundsätzlich verschließt, und verkommt dadurch zu einem stromlinienförmigen Laborobjekt. Aus der Sicht des Lernenden war es erfreulich, dass die lebhafte Diskussion der Tagung zeigte, dass diese Diskrepanzen nicht bloß in der Studierendenschaft, sondern ebenso bei den DozentInnen Sprengstoff bergen und vor dem Hintergrund aktueller politischer Entwicklungen kontrovers thematisiert werden.

Aus Studierendenperspektive wurde eine häufig als „abstrakt“ oder „verstaubt“ geltende Disziplin durch viele Diskussionen des Workshops plötzlich ganz lebhaft und anschaulich. Dazu trug auch die Debatte um die Methodik des Lehrens politischer Theorie bei. Rieke Trimcev und Lisa Klingsporn erklärten, dass sie politische Theorie (bzw. Ideengeschichte) gerne anhand eines Planspiels lehrten, indem die Studierenden das Leben in einem fiktiven Dorf, das über zuvor festgelegte Ressourcen verfügt, selbst politisch organisieren müssen. Mir schien insbesondere die Frage interessant zu sein, inwieweit sich „meine“ Ausgestaltung des Dorfes im Verlauf meines Studiums bereits verändert hätte oder noch verändern würde.

Insgesamt haben die Diskussionen und Fragestellungen der Tagung dazu beigetragen, dass ich eine neue Perspektive und ein besseres Verständnis für die Herausforderungen zu erlangen, die mit der Lehre der politischen Theorie einhergehen. Der Satz eines Teilnehmenden ist für mich mit einem faden Beigeschmack in Erinnerung geblieben: „Wer im akademischen Bereich Karriere machen will, der sollte seinen Fokus nicht zu sehr auf die Lehre richten.“ Dieser Umstand ist uns Studierenden eher selten bewusst. Zudem war ein weiterer Diskussionspunkt aus Studierendenperspektive überraschend dominant: die Angst angesichts rapider verändernder gesellschaftlicher Strömungen an den Rand der Forschungswelt und in die Bedeutungslosigkeit gespült zu werden. Dieser Angst trug insbesondere Gary S. Schaal Rechnung, indem er einen Appell für die Öffnung der politischen Theorie für digitale Technologien und Methoden formulierte. Sowohl didaktisch als auch inhaltlich müsse sich die politische Theorie auf das Arbeiten mit Algorithmen und Text Mining einlassen, da sie sonst zukünftig an Relevanz einbüße. Mit diesem zukunftsgerichteten Denken sprach er insbesondere auch die jungen WissenschaftlerInnen und Studierenden an, da sie es sind, die sich mit der Zukunft dieser Disziplin auseinandersetzen werden müssen.

 

Anm.: Als Anschlussveranstaltung ist derzeit ein internationaler Workshop zu Methoden und Herausforderungen der Theorielehre in Planung, der auch eine vergleichende Perspektive auf das Lehren und Lernen in verschiedenen nationalen bzw. kulturellen Kontexten einnehmen wird. Weitere Informationen folgen sobald Konferenz- bzw. Workshop-Planungen wieder möglich sind.

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Lernen im Dialog: Aktivierende Methoden in der politikwissenschaftlichen Lehre – Ein Interview mit Caroline Kärger und Judith Gurr

Nach der Veröffentlichung zwei neuer Bände in der Kleinen Reihe Hochschullehre Politik haben wir wieder Interviews mit den AutorInnen geführt. In diesem Beitrag stellen Caroline Kärger (HAW Hamburg) und Judith Gurr (Leuphana Universität Lüneburg) ihren Band „Lernen im Dialog: Aktivierende Methoden in der politikwissenschaftlichen Lehre“ vor.

 

1) Worum geht es in Eurem Buch?

In unserem Buch geht es darum zu zeigen, wie Lehrende in ihren Lehrveranstaltungen Situationen herstellen und Anlässe schaffen können, in denen alle Studierenden aufgefordert sind, sich aktiv zu beteiligen und in den wissenschaftlichen Dialog zu treten. Das Buch ist aus der Erfahrung einer Situation heraus entstanden, die vermutlich viele Lehrende bereits erlebt haben: von den Studierenden einer Lehrveranstaltung beteiligt sich nur ein Bruchteil aktiv an den Diskussionen und Lernaktivitäten in einer Sitzung. Dabei ist gerade die mündliche Auseinandersetzung besonders relevant, da es zu den Zielen eines politikwissenschaftlichen Studiums gehört Studierende in der Aneignung dialogischer Kompetenzen zu unterstützen.

Deshalb skizzieren wir im Band wie dialogische Kompetenzen durch Konzepte aktiven Lernens und den Einsatz aktivierender Methoden gefördert werden können. Lehrenden bieten wir mit dem Band anwendungsorientierte Impulse für ihre eigene Lehre. Wir erläutern zunächst die Begriffe Dialog und dialogische Kompetenzen sowie die Relevanz dieser Kompetenzen und welche Ansätze es gibt um die Aneignung zu unterstützen. Im zweiten, längeren Teil des Buches werden dann in praxisorientierten Steckbriefen verschiedene aktivierende Methoden vorgestellt, die in den Präsenzphasen von Lehrveranstaltungen Diskussionsanlässe schaffen, Kommunikationsräume gestalten und Dialogkompetenzen fördern. Für alle Methoden gehen wir auf Ziele und Einsatzmöglichkeiten, Voraussetzungen und Material, Vorbereitung und Durchführung sowie Zeitbedarf, Teilnehmer*innenzahl und die Rolle der Lehrperson ein. Jede Methode wird durch Anwendungsbeispiele aus den verschiedenen Teildisziplinen der Politikwissenschaft illustriert. Wir geben sowohl in den Steckbriefen als auch am Ende des Buches konkrete Erfahrungswerte und Tipps weiter wie die Umsetzung der Methoden gelingen kann.

 

2) Warum ist das Thema für die politikwissenschaftliche Hochschullehre wichtig?

Es ist aus verschiedenen Gründen wichtig, dass wir als Lehrende Studierende darin unterstützen, Dialoge und Diskussionen führen zu können, Argumente zu entwickeln und sich mündlich kritisch mit Fragen und Themen der Politikwissenschaft auseinanderzusetzen. Erstens sind dies Fach- und Kernkompetenzen eines politikwissenschaftlichen Studiums. Politikwissenschaft ist pluralistisch und ein politikwissenschaftlicher Wissenskanon und -kern ist schwer festzumachen. Umso wichtiger ist der Erwerb dialogischer Kompetenzen, um verschiedene Positionen einnehmen, artikulieren, diskutieren sowie zwischen ihnen vermitteln zu können. Zweitens ist die Politikwissenschaft eine Disziplin, die eine wissenschaftliche (Aus-)Bildung bietet, aber kaum für konkrete Berufs- und Arbeitsfelder qualifiziert. Dialogische Kompetenzen sind deshalb unter dem Gesichtspunkt der Beschäftigungsfähigkeit besonders arbeitsmarktrelevant und berufsbefähigend, da sie für viele Berufsfelder eine Grundvoraussetzung sind. Drittens sind dialogische Kompetenzen auch Kompetenzen für das Leben und die Teilhabe in einem demokratischen System. Der politikwissenschaftlichen Hochschullehre kommt deshalb gerade angesichts des Erstarkens populistischer Strömungen eine besondere Rolle in der Vermittlung dieser Demokratiekompetenz zu.

 

3) Wer sollte dieses Buch lesen?

Das Buch ist für alle Lehrenden der Politikwissenschaft interessant. Die vorgestellten Methoden sind so ausgewählt, dass sie für alle Teildisziplinen der Politikwissenschaft geeignet sind und sowohl von erfahrenen Lehrenden als auch von Einsteiger*innen eingesetzt werden können. Lehrende nehmen in diesen Methoden die Rolle von Lernbegleiter*innen ein. Bei der Auswahl der Methoden legten wir einen Fokus auf die Präsenzphasen von Veranstaltungen mit vielen Teilnehmer*innen, d.h. größere Seminare oder Vorlesungen, da die Förderung aktiven Lernens und die Unterstützung bei der Aneignung dialogischer Kompetenzen in solchen Formaten besonders herausfordernd ist. Die vorgestellten Methoden sind aber auch in Lehrveranstaltungen mit wenigen Teilnehmer*innen einsetzbar. Ferner sind es Methoden, die sowohl analog als auch digital gestützt durchgeführt werden können. Das Buch greift damit die Möglichkeiten der Digitalisierung für alternative Vermittlungs-, Partizipations- und Kooperationsmöglichkeiten auf. Einige der Methoden benötigen Vorbereitungszeit und können eine ganze Sitzung füllen, andere Methoden sind auch spontan einsetzbar. Ein Blick in das Buch lohnt damit sowohl bei der Veranstaltungsplanung zum Semesterbeginn als auch kurzfristig zur Inspiration für die Gestaltung einer Lehrveranstaltungssitzung. Wir wünschen allen Lehrenden viel Erfolg und Spaß beim Ausprobieren und Anpassen der Methoden in ihren Lehrveranstaltungen!

Das Buch ist bestellbar über https://wochenschau-verlag.de/Lernen-im-Dialog/40950-PDF und alle Buchhändler.

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Bericht von der fünften Jahrestagung: Wozu politikwissenschaftliche Hochschullehre? (Berlin, 17.-18.2.2020)

Am 17. und 18. Februar 2020 veranstaltete der AK Hochschullehre seine fünfte Jahrestagung des AK Hochschullehre. Die Tagung unter dem Titel „Wozu politikwissenschaftliche Hochschullehre?“ fand im Besuchszentrum der Stiftung Berliner Mauer statt.

 

Book Launch

Zum Tagungseinstieg wurden zwei neue Bände der AK-eigenen Buchreihe präsentiert. Wolfgang Muno (Rostock) stellte seinen Band „Planspiele und Politiksimulationen in der Hochschullehre“ vor. Er hob die Bedeutung aktivierender Lehrformate für die politikwissenschaftliche Hochschullehre heraus. Sein Band bietet eine systematische Einführung in Simulationsformate und befasst sich insbesondere mit den praktischen Herausforderungen der Vorbereitung und Durchführung von Simulationen. Er sprach sich dafür aus, Simulationen nicht als losgelöste Sonderveranstaltungen zu organisieren, sondern sie in Lehrveranstaltungen zu integrieren, um die Vor- und Nachbereitung didaktisch einzubetten. Die besten Simulationen seien aber diejenigen, in denen Lehrende selbst kaum in Aktion treten und die Studierenden selbst die Zügel in die Hand nehmen.

Als nächstes präsentierten Caroline Kärger (HAW Hamburg) und Judith Gurr (Lüneburg) ihren Band „Lernen im Dialog – aktivierende Methoden in der politikwissenschaftlichen Lehre“. Ihr Band war durch die verbreitete Erfahrung motiviert, dass in Seminaren Gespräche und Diskussionen manchmal nicht richtig in Gang kommen. Dabei sind dialogische und argumentative Kompetenzen für Studierende der Politikwissenschaft besonders wichtig, deshalb sei dies eine besonders wichtige Herausforderung. Das Buch fasst vielfältige Methoden zusammen, die Lehrende praktisch einsetzen können, um Studierende zum Dialog zu animieren. So sollen Studierende lernen, Ambiguitäten zu tolerieren und Gesprächskompetenzen zu entwickeln. Caroline Kärger und Judith Gurr hoben hervor, dass das Buch prinzipiell für alle Lehrenden im Fach hilfreich sein kann, aber auch eine gewisse Bereitschaft seitens der Lehrenden erfordert, sich auf den Dialog mit Studierenden einzulassen.

 

Panel 1: Simulationen

Zum Einstieg in die Tagung stellten Anne Goldmann, Arno von Schuckmann, Julia Schwanholz und Stefanie Delhees (Duisburg-Essen) einen im Entstehen befindlichen Aufsatz über die Nutzung von Planspielen vor. Neben einer systematischen Einführung in das Thema ist das Herzstück des Artikels die Vorstellung von zwei Planspielen, die an der NRW School of Governance regelmäßig in der Lehre eingesetzt werden. Das erste Planspiel simuliert den Gesetzgebungsprozess im nordrhein-westfälischen Landtag und wird auch physisch im Düsseldorfer Parlamentsgebäude abgehalten, um ein authentisches Setting anzubieten. Das zweite Planspiel befasst sich mit der parlamentarischen Demokratie am Beispiel des Bundestages. In der Diskussion wurden auch grundsätzliche Fragen zu Planspielen aufgeworfen, z.B. zur Bewertbarkeit von Spielleistungen sowie zu den Möglichkeiten und Notwendigkeiten der Reflexionsphase.

 

Panel 2: Politische Theorie lehren – wofür und wie?

Der erste Beitrag war von Valerie Scheibenpflug (Wien) zur „Spannung zwischen Selbstzweck und Verwertbarkeit der politisch-theoretischen Lehre an Universitäten“. Sie definierte Theorie als zweckfreie Erkenntnis und wies damit zunächst die Frage nach dem Wozu einer politiktheoretischen Lehre zurück. Universitäten haben ein „philosophisches Moment“ und sollten sich Verwertungszusammenhängen entziehen, um eine kritische Distanz zur Gesellschaft einzunehmen. Außerdem verliere der/die studierende BürgerIn seine/ihre demokratische Mündigkeit, wenn die Universität schon von vornherein alle Lernziele festlege. Allerdings lädt dies Vorwürfe an die politische Theorie ein, sie sei lediglich ein intellektuelles Glasperlenspiel. Damit täte man der politischen Theorie jedoch unrecht, vielmehr sei die Theorie tief in Gesellschaft und Praxis verstrickt und sie könne und dürfe sich der gesellschaftlichen Wirklichkeit nicht entziehen. Dies könne man bereits an der Gründungsgeschichte der deutschen und österreichischen Politikwissenschaft sehen, die in der Nachkriegsphase ein demokratisch-emanzipatorisches und hoch politisches Projekt darstellte. Die Aufgabe der politischen Theorie sei also nicht die Belehrung, sondern darin, gesellschaftliche Erfahrungen zu reflektieren.

Im Anschluss stellte Mareike Teigeler (Lüneburg) ein Seminarkonzept aus der politischen Theorie vor. In ihrem Vortrag zum „Dilemma als Reflektions- und Debattenraum“ rückte sie das Lernziel in den Mittelpunkt, Studierenden Multiperspektivität und Entscheidungskompetenz zu vermitteln. Dazu sollen Studierende durch mehrere Kleingruppenarbeitsphasen Dilemmata in eigenen Erfahrungen herausarbeiten und in einem strukturierten Vorgehen sozial anerkannte Möglichkeiten des Umgangs damit entwickeln. Im Anschluss erfolgt eine gemeinschaftliche Reflexion der Anwendbarkeit abstrakter ethischer Prinzipien. Im Ergebnis zeigt sich, dass aber selbst durch Entscheidungen die fundamentale Unentscheidbarkeit von Dilemmata nicht dauerhaft überwunden werden kann. Dadurch lernen die Studierenden, dass es auf ein Problem unterschiedliche begründbare Antworten geben kann.

 

Roundtable: Kann man Zielerreichung in der Lehre messbar machen?

Lehre wird heutzutage ständig gemessen – in Lehrevaluationen, Akkreditierung, in Verfahren der landeseigenen Mittelverteilung. Aber (wie) kann dies sinnvoll geschehen? Zu dieser Frage diskutierten Stefan Handtke (Professor für Verwaltungsmanagement an der HTW Dresden, davor drei Jahre Geschäftsführer der Akkreditierungsagentur ACQUIN), Gero Federkeil (Leiter internationale Rankings am Centrum für Hochschulentwicklung) und Lasse Cronqvist (Trier).

Gero Federkeil stellte typische Indikatoren vor, die in Messverfahren des CHE und anderer Institutionen verwendet werden. Diese orientieren sich an zwei Maximen: Erstens sollte vor jeder Messung die Definition von Zielen stehen. Dabei zu beachten: die individuellen/internen Ziele politikwissenschaftlicher Institute stehen immer in Interaktion mit externen Vorgaben, z.B. Zielvorgaben von Hochschulleitungen oder aus der Landespolitik. Zweitens soll bei der Bewertung von Daten deren inhaltliche Validität höher gewichtet werden als deren Verfügbarkeit. Er argumentierte, dass Lehrinstitutionen in der Lehre individuelle Ziele explizit formulieren, ihre Erreichung überprüfen und die dafür erhobenen Daten kontextualisiert (z.B. Abgleich mit Zielgrößen, zeitlicher Verlauf, Vergleich mit anderen) interpretieren sollten. Dabei sollte auch auf qualitative Informationen zurückgegriffen werden, um sich nicht nur auf Kennzahlen zu verlassen.

Stefan Handtke berichtete aus seinen Erfahrungen im Akkreditierungswesen. Derartigen Verfahren liege der Gedanke von Qualitätssicherung und -entwicklung in Forschung und Lehre zugrunde, die im europäischen Hochschulraum eingeordnet und vergleichbar gemacht werden soll. Zur Umsetzung wurde ein europäischer Katalog von Standards formuliert, aber deren genaue Ausformulierung und Interpretation soll in der Autonomie der Hochschulen bleiben. Dabei blieben Zielvorgaben in Bezug auf die Lehre äußerst vage – in Akkreditierungsverfahren wird nicht mechanisch die Erreichung übergeordneter Ausbildungsziele überprüft, sondern gefragt, welche Zielsetzung ein Institut oder eine Hochschule sich selbst gibt und wie diese in Studienprogrammen umgesetzt wird. Ziele sollen sichtbar und diskutierbar sein, müssen aber nicht zwingend überprüfbar oder gar messbar sein, auch wenn es bei manchen Akteuren im Akkreditierungsrat Tendenzen in diese Richtung gibt. Viele Hochschulen wehren sich aber gegen Tendenzen eines kennzahlengestützten Bewertungssystems von Universitäten oder Studiengängen.

In der Diskussion ging es um den Spalt zwischen dem was gemessen wird und „guter Lehre“. Die vorhandenen Instrumente messen so alles mögliche, aber selbst aus einem Abschluss in Regelstudienzeit mit Bestnote kann man nicht ablesen, was Studierende tatsächlich gelernt haben. Dies können letztlich nur die Institute über ihre Prüfungen erledigen, was aber nicht gut vergleichbar ist. Es wurde außerdem thematisiert, dass die große Lehrautonomie im deutschen Wissenschaftssystem Versuche der Steuerung von Lehrleistungen oder des Qualitätsmanagements erschwert. Dies ist auch ein Grundkonflikt in der Systemakkreditierung, wenn Fakultäten diese als Eingriff in ihren autonomen Bereich verstehen. Ferner berichteten manche Teilnehmer, dass in Instituten das eigentlich intendierte Potenzial von Akkreditierungsverfahren, nämlich die strukturierte Entwicklung hochwertiger Studienangebote, durch die Zurschaustellung von Compliance verdrängt werde.

 

Mitgliederversammlung

Der SprecherInnenkreis berichtete von seinen Aktivitäten seit der letzten Mitgliederversammlung. Aufgrund des Endes der Amtszeit wurde der SprecherInnenkreis anschließend neu gewählt. Nahezu einstimmig (mit einer Enthaltung) wurden gewählt: Matthias Freise (Münster) und Lasse Cronqvist für zwei Jahre, Julia Reuschenbach und Volker Best (Bonn) für ein Jahr. Daniel Lambach (Frankfurt) schied aus dem Kreis der SprecherInnen aus.

In der Aussprache wurde der Wunsch nach fachspezifischen Qualifizierungsangeboten für Nachwuchslehrende geäußert. Eventuell ließe sich ein AK-Angebot auch in landesspezifischen Zertifikatsprogrammen anerkennen lassen. Dies könnte zeitlich an die Jahrestagung angedockt werden, um so auch die Beteiligung an den Tagungen weiter zu steigern. Außerdem sollte sich der AK stärker auf seine Jahrestagung konzentrieren und Zweitveranstaltungen nur noch in Ausnahmefällen organisieren, um seine Kräfte und seine Außenwirkung stärker zu bündeln.

 

Panel 3: Lehrkulturen und Selbstverständnisse

Christoph Weller (Augsburg) begann den zweiten Tag mit einem Vortrag zum Thema „Ziele, Mittel und Herausforderungen politischer Hochschullehre: Die ‚Augsburger Erklärung‘ im Feld der Friedens- und Konfliktforschung“. Er berichtete aus Diskussionen im AK Curriculum und Didaktik der Arbeitsgemeinschaft Friedens- und Konfliktforschung, in der mit der Augsburger Erklärung ein Text mit Orientierungscharakter verabschiedet wurde, die auch die Wozu-Frage der Tagung beantworten helfen kann. Er riet zur Bearbeitung der Frage mit Studierenden und formulierte mit Aufklärung und Politisierung zwei zentrale Begriffe, um die diese Auseinandersetzung strukturiert werden kann.

Im Anschluss berichtete Carola Klöck von ihren Erfahrungen in der Hochschullehre in unterschiedlichen Ländern. Ihr Beitrag verglich die Lehrpraxis in Deutschland und Frankreich. Sie hob die Unterschiedlichkeit der institutionellen Rahmenbedingungen und Steuerungsinstrumente hervor, z.B. seien an den Sciences Po Abschlussarbeiten nicht verpflichtend und werden nur von einer Minderzahl von Studierenden geschrieben. Außerdem sei in Frankreich die Lehre tendenziell stärker auf die Vorlesung konzentriert und weniger diskursiv als in Deutschland. Ingesamt riet sie zu einer Nutzung deutsch-französischer Kooperationsangebote.

 

Panel 4: Kompetenzziele

Daniel Lambach stellte die Ergebnisse einer gemeinsam mit Carlo Diehl (Frankfurt) durchgeführten Auswertung von Lehrbüchern der Internationalen Beziehungen (IB) vor. Unter dem Titel „Selbstpräsentation und Lehrziele in IB-Einführungen – Spiegelbild einer fragmentierten Teildisziplin“ diskutierte er die Herausforderungen für Lehrende und Studierende sich den IB als einer pluralistischen (oder: fragmentierten?) Disziplin zu nähern. Die Lehrbücher dieses Bereichs bildeten diese Heterogenität ab, seien aber didaktisch oft zu unambitioniert und inhaltsorientiert. Er schloss seinen Vortrag mit einem Plädoyer dafür, dass sich IB-Lehrende selbstreflexiv mit ihrer Sicht auf die Teildisziplin auseinandersetzen müssten, um ihren Studierenden bei der Orientierung helfen zu können.

Anschließend präsentierte Johannes Schmoldt (Erfurt) einen Beitrag zum Thema „Redefähigkeit als Lernziel? Zur rhetorischen Dimension politischer Urteilsfähigkeit im Rahmen von Demokratieerziehung in der politikwissenschaftlichen Lehre“. Darin argumentierte er, dass der zentrale politische Bildungsauftrag der Politikwissenschaft in der Urteilsfähigkeit liege, womit er den Transfer zwischen Allgemeinem und Speziellem sowie die Auseinandersetzung mit eigenen und fremden Standpunkten meinte. Seine zentrale These lautete, dass die Sprache das Grundelement des Sozialen und der Politik sei und dass man Urteilsfähigkeit auch mit Redefähigkeiten verbessern könne. Die Fähigkeit zur freien Rede sei somit auch ein Element einer allgemeineren Demokratiekompetenz und sollte daher didaktisch in unsere Lehre eingebunden werden.

 

Panel 5: Ausbildungsziele I: Forschungsorientierung und Lehrerbildung

Zunächst stellte Ignaz Völk die Ergebnisse einer „Netzwerkanalyse führender Ausbildungsinstitute der Politikwissenschaft in Deutschland“ vor, die er in Kooperation mit Simon Ullrich (beide Kopenhagen) durchgeführt hat. Damit möchten sie die Mechanismen der Selbstreproduktion des akademischen Feldes über die Ausbildungswege an deutschen Universitäten untersuchen. Dazu analysierten sie Lebensläufe von 126 ProfessorInnen an 11 politikwissenschaftlichen Instituten und codierten, wo diese wichtige Karriereschritte (MA/Diplom, Promotion, Habilitation) absolvierten. Dabei zeigte sich, dass ProfessorInnen teils mehrere Schritte am selben Institut absolvieren; man kann aber auch andeutungsweise „Pfade“ zwischen bestimmten sendenden und empfangenden Instituten erkennen.

Danach diskutierten Lara Möller (Wien) und Alexander Wohnig (Siegen) die Rolle der politikwissenschaftlichen Hochschullehre in der LehrerInnenbildung, wo sie einerseits fachwissenschaftliche Ausbildung, aber auch eine didaktische Handlungsfähigkeit vermitteln soll. Letztere bedarf Sinnbildungskompetenzen, die an subjektive Vorstellungen anknüpfen und diese zum Ausgangspunkt des Lernens machen. LehrerInnen werden heute mit einer Vielzahl von Anforderungen konfrontiert (z.B. Bildung für Nachhaltige Entwicklung, Extremismusprävention, Förderung von Partizipation). Dabei beobachten Möller und Wohnung eine Individualisierung und Entpolitisierung von strukturellen Problemen durch angehende LehrerInnen und in einschlägigen Lehrmaterialien. Sie schlagen eine konfliktorientierte Politikdidaktik für die Ausbildung aktiver und mündiger LehrerInnen vor.

 

Panel 6: Ausbildungsziele II: Anwendungsorientierung

Im letzten Panel der Tagung stellte ein Team von Lehrenden vom Institut für Politikwissenschaft der Universität Duisburg-Essen (UDE) ihr Konzept für die Masterstudiengänge des Instituts vor. Henrik Schillinger stellte in einem einleitenden Beitrag unter dem Titel „Nur eine Marketingstrategie? Was Anwendungsorientierung in den politikwissenschaftlichen Masterstudiengängen der Universität Duisburg-Essen tatsächlich bedeutet“ verschiedene Konzeptionen von Anwendungsorientierung vor. Matthias Freise kommentierte den anwendungsnahen Duisburger Ansatz aus Münsteraner Perspektive und formulierte eine Reihe von Fragen, die von Anne Goldmann, Daniel Lambach und Toralf Stark als RepräsentantInnen der drei Duisburger Masterstudiengänge beantwortet wurden. Dabei wurde deutlich, dass für Studierende Stichworte wie Anwendungs- und Praxisorientierung bei der Masterwahl durchaus wichtig sind, auch wenn sie dies oft auf Fragen der Berufsqualifizierung verengen. Wenn sich ein Institut mit derartigen Zielen identifiziert, muss dies aber glaubwürdig und konsistent umgesetzt werden, wofür es eine Reihe von Instrumenten und Modellen gibt.

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Lehrpreis für Matthias Freise

Falls es noch eines Beweises bedurft hätte, dass meine Co-SprecherInnen nicht nur sehr engagiert in der Organisation des AK Hochschullehre, sondern auch hervorragend in der Lehrpraxis sind, dann gibt es diesen jetzt. Nachdem Julia Reuschenbach schon im vergangenen Sommer den Lehrpreis der Philosophischen Fakultät der Universität Bonn erhalten hatte, hat Matthias Freise das kürzlich um seinen Gewinn des Lehrpreises der Universität Münster ergänzt.

Die Pressemitteilung der Universität begründete die Vergabe wie folgt:

Der mit 30.000 Euro dotierte Lehrpreis 2019 ging an Dr. Matthias Freise vom Institut für Politikwissenschaft. Der Wissenschaftler setzt seit vielen Jahren das Konzept des Forschenden Lernens in seinen Lehrveranstaltungen ein. Master-Studierende erhalten dabei die Gelegenheit, neben den üblichen Seminaren auch eine Forschungsfrage zu entwickeln. So beteiligten sie sich beispielsweise an einer Studie über die Möglichkeiten grenzüberschreitender Gesundheitspolitik in Deutschland und den Niederlanden. Dazu führten sie zahlreiche Interviews mit Gesundheitsexperten und präsentierten ihre Analysen und Ergebnisse während des deutsch-niederländischen Gesundheitsgipfels in Nordhorn.

Unter der Federführung von Matthias Freise hat das Institut für Politikwissenschaft das Forschende Lernen zum Leitkonzept seiner Masterstudiengänge gemacht und in den vergangenen Jahren konsequent implementiert. Durch seine exzellente Didaktik und Lehrqualität, betonte Prorektorin Prof. Dr. Regina Jucks, setze er wichtige Impulse für die Entwicklung des Forschenden Lernens in der deutschen Politikwissenschaft. Der Erfolg seines Engagements spiegelt sich nicht zuletzt in der Wertschätzung und den sehr guten Bewertungen seiner Studierenden wider.

Dazu gibt es auch noch ein sehr schönes Video, in dem Matthias‘ Engagement für das forschende Lernen gewürdigt wird. Dabei kommt auch sein Engagement im AK zur Sprache. Das freut mich natürlich besonders, aber es ist auch sehr passend, denn Matthias tritt auch bei uns für das Thema ein. Zum Beispiel hat er gleich ein ganzes Lehrbuch zum forschenden Lernen für unsere Buchreihe zur politikwissenschaftlichen Hochschuldidaktik geschrieben. Wer dazu mehr wissen möchte, findet hier ein kurzes Interview mit Matthias und hier eine Leseprobe.

Herzlichen Glückwunsch, Matthias!

 

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Aufzeichnungen von der DVPW-Thementagung „Wie relevant ist die Politikwissenschaft“

Die Beiträge zur ersten DVPW-Thementagung „Wie relevant ist die Politikwissenschaft Wissenstransfer und gesellschaftliche Wirkung von Forschung und Lehre“, die am 12.-14. Dezember 2019 sind auf dem Videoportal der Goethe-Universität Frankfurt am Main archiviert. Das Programm kann hier heruntergeladen werden, allerdings gab es aufgrund von krankheitsbedingten Absagen ein paar Änderungen in letzter Minute.

 

12.12.2019

Begrüßung, Eröffnung, Panel Ia, Panel IIa
14:00-14:30 Uhr: Begrüßung und Einführung
Daniel Lambach
Armin Schäfer (Vorsitzender der DVPW, U Münster)
Manfred Schubert-Zsilavecz (Vizepräsident für Third Mission, U Frankfurt a.M.)
Rainer Forst (Co-Direktor Normative Orders, U Frankfurt a.M.)
Gunther Hellmann (Geschäftsführender Direktor des Instituts für Politikwissenschaft, U Frankfurt a.M.)
https://mediasite-portal.rz.uni-frankfurt.de/Mediasite/Showcase/events/Presentation/f5334b1eaa6e463aa2bbcf0134c4769b1d

14:30-15:10 Uhr: Eröffnungsvortrag
Nicole Deitelhoff (U Frankfurt a.M., Direktorin der HSFK): Mehr Mut zur Relevanz – Chancen und Risiken von Wissenstransfer für die Politikwissenschaft
https://mediasite-portal.rz.uni-frankfurt.de/Mediasite/Showcase/events/Presentation/f5334b1eaa6e463aa2bbcf0134c4769b1d (ab 0:31:30)

15:10-16:10 Uhr: Panel Ia – Disziplingeschichtliche und inhaltliche Entwicklung der Politikwissenschaft
Stine Marg / Julian Schenke (U Göttingen): Wir brauchen keinen Budenzauber: Die Politikwissenschaft erlangt Relevanz nur über ihren Inhalt und Gegenstand
Moritz Rudolph (U Leipzig): Politikwissenschaft gegen sich selbst. Herbert Marcuse als Politikwissenschaftler
Moderation: Helmar Schöne
https://mediasite-portal.rz.uni-frankfurt.de/Mediasite/Showcase/events/Presentation/f5334b1eaa6e463aa2bbcf0134c4769b1d (ab 1:00:30)

16:30-18:10 Uhr: Panel IIa – Politikwissenschaft und Politische Bildung
Hans-Ludwig Buchholz (PH Karlsruhe): Sollen wir denn Romane schreiben, damit man uns zuhört? Kreatives Schreiben in Wissenschaftskommunikation und Lehre
Moderation: Julia Reuschenbach
https://mediasite-portal.rz.uni-frankfurt.de/Mediasite/Showcase/events/Presentation/f5334b1eaa6e463aa2bbcf0134c4769b1d (ab 2:04:50)

 

Panel Ib, Panel IIb

15:10-16:10 Uhr: Panel Ib – Disziplingeschichtliche und inhaltliche Entwicklung der
Politikwissenschaft
Veith Selk (TU Darmstadt): Öffentliche Politikwissenschaft. Zur Aktualität praxisorientierter Modelle aus der Gründungsphase
Nina Basedahl (Euro-FH Hamburg): Quo vadis, Politikwissenschaft? Reflexionen zur Sichtbarkeit und gesellschaftlichen Relevanz des Faches
Moderation: Wolfgang Bergem
https://mediasite-portal.rz.uni-frankfurt.de/Mediasite/Showcase/events/Presentation/aca22c3610404671b1f443da0818ec841d

16:30-18:10 Uhr: Panel IIb – Politikwissenschaft und Politische Bildung
Nadine Meidert (ZU Friedrichshafen): Plan- und Rollenspiele in der Politikwissenschaft: Zwischen Abbildung der Realität und normativer Zielvorstellung
Moderation: Helmar Schöne
https://mediasite-portal.rz.uni-frankfurt.de/Mediasite/Showcase/events/Presentation/aca22c3610404671b1f443da0818ec841d (ab 0:42:40)

 

Präsentation I, Podiumsdiskussion
18:30-18:45 Uhr: Präsentation I – Politikon – das digitale Magazin über Politik und Gesellschaft.
Robin Markwica (EUI Florenz)
https://mediasite-portal.rz.uni-frankfurt.de/Mediasite/Showcase/events/Presentation/be215e92c57a443f93d2f82a39ad95251d

18:45-20:15 Uhr: Podiumsdiskussion – Politikwissenschaft in der Öffentlichkeit
Hubertus Buchstein (U Greifswald), Brigitte Geißel (U Frankfurt a.M.), Karl-Rudolf Korte
(U Duisburg-Essen), Carlo Masala (UniBw München), Michaela Kolster (Phoenix)
Moderation: Kim Björn Becker (FAZ)
https://mediasite-portal.rz.uni-frankfurt.de/Mediasite/Showcase/events/Presentation/be215e92c57a443f93d2f82a39ad95251d (ab 0:14:00)

 

13.12.2019

Panel III, Panel IV

09:00-10:30 Uhr: Panel III – Der Blick über den Tellerrand der Politikwissenschaft
Thomas Köller (FH Dortmund): Redlich empirisch, aber ohne wissenschaftliche Autorität: Die Politikwissenschaft in der Konkurrenz der verschiedenen
Wissenschaftlichkeitskonzeptionen
Emily Drewing (KWI Essen) / Jörg Radtke (U Siegen): Die Nachhaltigkeitstransformation in der Politikwissenschaft: Bleibt die zentrale Aufgabe des 21. Jahrhunderts
unter dem Radar?
Moderation: Julia Reuschenbach
https://mediasite-portal.rz.uni-frankfurt.de/Mediasite/Showcase/events/Presentation/d5d27751d00b49e0a41294bd2dfc424a1d

11:00-12:30 Uhr: Panel IV – Politikwissenschaft in der Hochschullehre
Kai Koddenbrock (U Witten/Herdecke): Vom Fehlen großer Theorie und der Rolle der politischen Ökonomie: Wie die deutsche Politikwissenschaft wieder relevanter werden könnte
Dannica Fleuß (HSU Hamburg): Sollen wir in Krisenzeiten „zivilen Ungehorsam“ oder zivilen Ungehorsam unterrichten? Wissenschaftliche, pädagogische, politische Rollen
Theorielehrender im Spannungsverhältnis
Moderation: Daniel Lambach
https://mediasite-portal.rz.uni-frankfurt.de/Mediasite/Showcase/events/Presentation/d5d27751d00b49e0a41294bd2dfc424a1d (ab 1:29:00)

 

Panel V, Panel VI

13:30-15:00 Uhr: Panel V – Wahrheit und Deutungsmacht (in) der Politikwissenschaft
Frank Nullmeier (U Bremen): Wissenschaft, Wahrheit und Wirkung. Politikwissenschaft als Gegenstand einer politischen Soziologie des Wissens
Joshua Folkerts / Ronny Rohde (U Rostock): Probleme und Perspektiven politikwissenschaftlicher Deutungsmacht am Beispiel der Extremismustheorie
Monika Gonser (PH Heidelberg): Fünf Relevanzen im Umgang mit Wissen in (transdisziplinären) Wissenschaft-Praxis-Kooperationen
Moderation: Wolfgang Bergem
https://mediasite-portal.rz.uni-frankfurt.de/Mediasite/Showcase/events/Presentation/fb28c6c3bca24ccc8ba9965e8a56dee51d

15:30-17:00 Uhr: Panel VI – Wissenstransfer aus der Politikwissenschaft
Hendrik Hegemann / Holger Niemann (IFSH Hamburg): Relevante Grenzen? Herausforderungen und Dilemmata von Wissenstransfers im Bereich Sicherheit und Frieden
Moderation: Helmar Schöne
https://mediasite-portal.rz.uni-frankfurt.de/Mediasite/Showcase/events/Presentation/fb28c6c3bca24ccc8ba9965e8a56dee51d (ab 1:55:40)

18:00-19:30 Uhr: Keynote
Helge Fuhst (ARD): Politikwissenschaft im Scheinwerferlicht – Kann sie den TV-Auftritt?
Moderation: Julia Reuschenbach
https://www.youtube.com/watch?v=gLQ4QWbMfh0

 

14.12.2019

Panel VII, Panel VIII

09:00-10:30 Uhr: Panel VII – Politikwissenschaft und Politikberatung
Annegret Bendiek / Nadine Godehardt / David Schulze (SWP Berlin): Beyond hard science: Deep View und digitale Geopolitik zwischen EU und China
Sonja Blum (FernU Hagen) / Jens Jungblut (U Oslo): From research to practice? The role of political scientists in advising politics in Germany
Moderation: Helmar Schöne
https://mediasite-portal.rz.uni-frankfurt.de/Mediasite/Showcase/events/Presentation/c7ba143651c841c183529d26f9d4a2d71d

11:00-11:30 Uhr: Präsentation II – Mercator Science-Policy Fellowship-Programm
Tome Sandevski / Gunther Hellmann (U Frankfurt a.M.)
Moderation: Wolfgang Bergem
https://mediasite-portal.rz.uni-frankfurt.de/Mediasite/Showcase/events/Presentation/c7ba143651c841c183529d26f9d4a2d71d (ab 1:30:20)

11:30-13:00 Uhr: Panel VIII – Politikwissenschaft und politische Praxis: Das Beispiel Internationale Politik
Gunther Hellmann (U Frankfurt a.M.): Die Praxisrelevanz einer theoretischen Politikwissenschaft im Feld der Internationalen Beziehungen
Danielle Gluns (U Hildesheim): Transfer in der Migrationspolitikforschung – Zwischen Neutralität und Normativität
Gregor Reisch (Auswärtiges Amt Berlin) / Corinna Jentzsch (U Leiden): Hätten wir den Syrienkrieg vorhersagen können? Möglichkeiten und Herausforderungen der Zusammenarbeit zwischen empirischer Konflikt- und Friedensforschung und auswärtiger Politik.
Moderation: Daniel Lambach
https://mediasite-portal.rz.uni-frankfurt.de/Mediasite/Showcase/events/Presentation/c7ba143651c841c183529d26f9d4a2d71d (ab 1:46:30)

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Livestreams von der DVPW-Thementagung „Wie relevant ist die Politikwissenschaft?“

Nächste Woche findet die DVPW-Thementagung „Wie relevant ist die Politikwissenschaft? Wissenstransfer und gesellschaftliche Wirkung von Forschung und Lehre“ statt, die der AK Hochschullehre gemeinsam mit dem AK Politik und Geschichte, dem AK Politik und Kommunikation, dem AK Politik und Kultur sowie der Sektion Regierungssystem und Regieren veranstaltet. Wir tagen vom 12. bis 14. Dezember 2019 an der Universität Frankfurt, wo die Tagung vom Cluster Normative Ordnungen und dem Institut für Politikwissenschaft gemeinsam organisiert wird.

Livestream

Um das Thema nicht nur „unter uns“ zu behandeln, möchten wir mit der Tagung auch die gewohnten akademischen Umgebungen verlassen, z.B. durch einen Keynote-Vortrag im Haus am Dom, einem öffentlichen Veranstaltungshaus in der Stadt.

Außerdem übertragen wir die meisten Vorträge und Diskussionsrunden der Tagung per Livestream im Internet: https://live.uni-frankfurt.de/ – schauen Sie am 12.12. ab 14.00 Uhr mal rein! Die Aufzeichnungen werden hinterher auch öffentlich zugänglich gemacht.

Tagungsthema

In der öffentlichen Debatte wird regelmäßig über die mangelnde gesellschaftliche und politische Relevanz der Politikwissenschaft geklagt. Dass mit solchen Klagen ein recht einseitiges Bild gezeichnet wird, machen nicht nur die vielen Repliken auf die Debatten in der FAZ und Zeitschrift für Politikwissenschaft zum Stellenwert der Politikwissenschaft deutlich. So warnt die kritische Wissenschaftsforschung, man möge das Verhältnis von Wissenschaft und Praxis nicht als eines von Wissensangebot und -nachfrage verstehen, sondern müsse es als Wechselbeziehung begreifen.

Diese Wechselbeziehung ist auch um andere Akteure wie Bürger*innen und Rezipient*innen zu erweitern, deren Bedürfnisse nach Erklärungen in einer immer komplexer werdenden politischen Umwelt steigen. Ferner ist eine alleinige Verengung auf die Sichtbarkeit in klassischen Massenmedien und die Beratung von Entscheidungsträger*innen problematisch, da sie eine Reihe anderer, nicht minder politischer Aspekte marginalisiert, über welche die Politikwissenschaft gesellschaftliche Wirkung erzielt (z.B. die Hochschullehre, die Politische Bildung, die öffentliche Kommunikation in sozialen Medien oder die Kommunikation mit politischen Akteur*innen außerhalb staatlicher Institutionen).

Die Tagung dient einer systematischen Auseinandersetzung mit der Frage, wie die Politikwissenschaft über die Trias aus Forschung, Lehre sowie der Kommunikation derselben in die Gesellschaft hineinwirkt. Ziel ist es, Kompetenzen, Kapazitäten und Ressourcen zu identifizieren, mit der sich die gesellschaftliche Relevanz von Forschung und Lehre fördern lässt.

Programm

Das Programm der Tagung finden Sie hier zum Download.

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Programm zur DVPW-Thementagung „Wie relevant ist die Politikwissenschaft?“

Am 12.-14.12.2019 organisieren der AK Hochschullehre, der AK Politik und Geschichte, der AK Politik und Kommunikation, der AK Politik und Kultur sowie die Sektion Regierungssystem und Regieren die erste DVPW-Thementagung zum Thema “Wie relevant ist die Politikwissenschaft?”. Die Tagung findet an der Goethe-Universität Frankfurt statt, wo sie in Kooperation mit dem Forschungsverbund Normative Ordnungen und dem Institut für Politikwissenschaft gemeinsam organisiert wird.

In der öffentlichen Debatte wird regelmäßig über die mangelnde gesellschaftliche und politische Relevanz der Politikwissenschaft geklagt. Dass mit solchen Klagen ein recht einseitiges Bild gezeichnet wird, machen nicht nur die vielen Debattenbeiträge. So warnt auch die kritische Wissenschaftsforschung, man möge das Verhältnis von Wissenschaft und Praxis nicht als eines von Wissensangebot und -nachfrage verstehen, sondern müsse es als Wechselbeziehung begreifen.

Diese Wechselbeziehung ist auch um andere Akteure wie Bürger*innen und Rezipient*innen zu erweitern, deren Bedürfnisse nach Erklärungen in einer immer komplexer werdenden politischen Umwelt steigen. Ferner ist eine alleinige Verengung auf die Sichtbarkeit in klassischen Massenmedien und die Beratung von Entscheidungsträger*innen problematisch, da sie eine Reihe anderer, nicht minder politischer Aspekte marginalisiert, über welche die Politikwissenschaft gesellschaftliche Wirkung erzielt (z.B. die Hochschullehre, die Politische Bildung, die öffentliche Kommunikation in sozialen Medien oder die Kommunikation mit politischen Akteur*innen außerhalb staatlicher Institutionen).

Die Tagung dient einer systematischen Auseinandersetzung mit der Frage, wie die Politikwissenschaft über die Trias aus Forschung, Lehre sowie der Kommunikation derselben in die Gesellschaft hineinwirkt. Ziel ist es, Kompetenzen, Kapazitäten und Ressourcen zu identifizieren, mit der sich die gesellschaftliche Relevanz von Forschung und Lehre fördern lässt.

Informationen zum Programm sowie zur Anmeldung finden Sie im unter https://www.hochschullehre-politik.de/aktivitaeten/veranstaltungen/thementagung-2019-frankfurt/ sowie hier. Da die Tagung eine begrenzte Teilnehmerzahl hat, empfehlen wir eine zeitnahe Anmeldung.